Deutschlands nominelle Nummer eins im Tor Marc-André ter Stegen kommt nach überstandener Verletzung beim FC Barcelona nicht zum Zug. DFB-Sportdirektor Rudi Völler deutete nun an, dass sein Status in der Nationalmannschaft wackeln könnte.
Für Marc-André ter Stegen stehen entscheidende Wochen an, meint DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Der Schlussmann müsse zusehen, dass er die nötige Spielpraxis bekommt, um im Sommer bei der Weltmeisterschaft zwischen den Pfosten zu stehen.
"Egal, ob es für ihn in Barcelona oder woanders weitergeht, am Ende muss er spielen. Und dann gönnen wir es ihm alle, wenn er nach vielen Jahren als Weltklasse-Torwart hinter Manuel Neuer die Möglichkeit bekommt, bei einer WM im Tor zu stehen", sagte Völler im "kicker". Der Schlussmann stehe im "sehr engen Kontakt zu unserem Torwarttrainer Andreas Kronenberg".
Wegweisend könnten die ersten Länderspiele im März 2026 werden. Es sei zwar "schwierig zu sagen", ob sich Bundestrainer Julian Nagelsmann dann schon auf eine klare Nummer eins festlegen müsse, aber: "Es kann schon sein, dass es noch ein Stück weit offen ist, da hängt vieles von Marc-André ab. Wie geht es bei ihm weiter? Was macht er jetzt?" Zugleich hob der Weltmeister von 1990 hervor: "Oliver Baumann macht es bislang wunderbar."
Ter Stegen hat nach einer Rückenoperation zuletzt im Pokal sein Comeback für den FC Barcelona gegeben. Für Trainer Hansi Flick ist aber Joan Garcia die Nummer eins. So bleibt dem deutschen Keeper im Winter womöglich nur ein Wechsel, um wieder auf Einsatzzeit zu kommen.
Woltemade war "fast ein Schnäppchen"
Während im Tor bis zum WM-Start noch eine Baustelle zu schließen ist, muss sich Fußball-Deutschland im Angriff derzeit weniger Sorgen machen - dank Mittelstürmer Nick Woltemade, der bei Newcastle United durchstartet.
"Ich war ja schon bei der U21 permanent vor Ort, und dass der was kann, wusste jeder. Jetzt spricht auch keiner mehr über die 80 Millionen Euro Ablöse bei seinem Wechsel nach Newcastle. Das war im Endeffekt ja fast ein Schnäppchen (lacht). Seine Qualität ist schon außergewöhnlich", sagte Völler dem Fachblatt.
Woltemade erzielte bislang sieben Tore in 14 Spielen. Erst am Wochenende gelang ihm beim 2:2 gegen den FC Chelsea ein Doppelpack. Auch in der Nationalelf kommt Woltemade schon auf vier Tore in acht Spielen.
DFB-Auswahl bei der WM kein Top-Favorit
Mit Blick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr sieht der DFB-Sportdirektor die Nagelsmann-Auswahl derweil nicht in der absoluten Favoritenrolle. "Wir sind gut, auch die, die neu dabei waren, sind gut, aber es ist natürlich bei uns nicht so eine Situation wie in Frankreich", so Völler über das aktuelle Personal: "Wenn da acht Spieler ausfallen, dann spielen halt acht andere, und es ändert sich nichts. Die haben ja zwei Mannschaften."
Womöglich wäre für Völler ein Einzug ins Viertelfinale schon ein Erfolg. "Das hängt immer vom Wie ab." Man müsse auch immer mit einbeziehen, gegen wen man spielt, so Völler und erinnerte an die EM 2024 im eigenen Land.
"Wir haben es trotzdem vielleicht sogar besser gemacht als die Engländer, obwohl die am Ende ins Finale gekommen sind. Wir haben halt früher gegen die Spanier gespielt. Man hatte schon das Gefühl, dass wir die Einzigen waren, die sie an den Rand einer Niederlage bringen konnten", sagte der 65-Jährige.













