Julian Nagelsmann hat Leroy Sané vor den anstehenden WM-Qualifikationsspielen eine klare Ansage gemacht. Jens Keller, ehemaliger Trainer des Nationalspielers beim FC Schalke 04, kritisierte den Bundestrainer dafür nun scharf.
"Ich vermute, dass Julian Nagelsmann ihn kitzeln wollte, aber ich hätte es anders gemacht", sagte Keller bei "Sky" und führte weiter aus: "Es ist nicht meine Art, über die Öffentlichkeit zu kommunizieren und den Druck so zu erhöhen. Leroy ist zwar ein lockerer Typ, aber trotzdem sehr sensibel."
Laut dem 54-Jährigen sind die Äußerungen von Nagelsmann nicht gerade hilfreich für Sanés Leistungen.
Früher habe der Offensivstar zwar ab und zu eine Ansage gebraucht, "aber nicht in der Öffentlichkeit", so Keller: "Man kann ihm unter vier Augen die Meinung sagen, und er nimmt das auch an."
Auf einer Pressekonferenz am Montag hatte Nagelsmann öffentlich Leistung von Sané eingefordert.
"Er weiß, dass es nicht mehr unzählige Chancen gibt, sich auf Nationalmannschaftsebene zu beweisen, zumindest unter meiner Führung", sagte der Bundestrainer und betonte, er sei mit Sanés Leistungen seit dessen Wechsel vom FC Bayern zu Galatasaray "noch nicht zu 100 Prozent" zufrieden.
Die Nominierung des 29-Jährigen sei auch dem Mangel an Alternativen auf der Außenbahn geschuldet. "Wenn wir auf der Position sechs, sieben Spieler zur Auswahl hätten, hätte er es deutlich schwerer."
Auch Matthias Sammer hatte Nagelsmann bereits für seine Ansage kritisiert.
Keller schwärmt von Sané
Keller jedenfalls ist nach wie vor großer Fan von Sané. Es gebe in Deutschland kaum jemanden, "der so einen guten linken Fuß hat, der so einen Speed hat, der in die Tiefe geht und die Bälle fordert".
Der frühere Schalke-Coach stellte klar: "Unterm Strich spielt er bei einem türkischen Topklub und in der Champions League. Ich weiß nicht, was daran so schlimm ist. Menschlich ist er ein enorm guter Typ, ich mag ihn sehr gerne. Für mich wäre Leroy immer dabei."
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trifft am Freitag auf Luxemburg (ab 20:15 Uhr live im Free-TV bei RTL) sowie drei Tage später in Leipzig auf die Slowakei (20:45 Uhr).









