Die Stimmen wurden in den vergangenen Tagen immer lauter, die eine erneute Rückkehr von Manuel Neuer in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fordern. Am Mittwoch nun hat sich der Kapitän des FC Bayern erstmal wieder selbst zum Thema einer möglichen DFB-Rückkehr geäußert.
Der langjährige Stammtorhüter der deutschen Nationalmannschaft, der nach der Heim-Europameisterschaft im vergangenen Jahr seinen Rücktritt aus dem DFB-Team verkündet hatte, sagte am Mittwoch bei einem Empfang in der Bayerischen Staatskanzlei mit Ministerpräsident Markus Söder in München: "Erstmal wurde ich ja nicht gefragt. Es war eine bewusste Entscheidung von mir, dass ich bei der Nationalmannschaft jetzt nicht mehr dabei bin und auch zurückgetreten bin."
Der Weltmeister-Keeper von 2014 hatte sich nach 124 Länderspielen für Deutschland wohlüberlegt dazu entschieden, seine Handschuhe bei der Nationalmannschaft an den Nagel zu hängen. "Dementsprechend steht das gar nicht im Raum für mich", führte der 39-Jährige weiter aus.
Eigentlich war seine Nachfolge in der Nationalmannschaft klar geregelt, galt Marc-André ter Stegen doch als gesetzter Erbe im Tor des DFB-Teams. Der Schlussmann des FC Barcelona hat seit über einem Jahr aber mit großem Verletzungspech zu kämpfen.
Nach einem überstandenen Patellasehnenriss in der Saison 2024/2025, die ihn bereits monatelang außer Gefecht gesetzt hatte, plagt er sich nun mit den Folgen einer Rückenverletzung und daraus resultierenden Operation herum. Schon jetzt ist klar, dass ter Stegen mindestens mal die kommenden vier WM-Qualifikationsspiele weiterhin verpassen wird.
Ausgerechnet Neuer-Berater Thomas Kroth hatte jüngst die Spekulationen um ein mögliches Comeback des dreimaligen Welttorhüters in der Nationalmannschaft neu befeuert, in dem er in einem Zeitungsinterview gesagt hatte: "Er ist topfit, bringt absolut seine Leistung. Wenn Julian Nagelsmann auf der Position ein Problem sieht, Manuel gesund ist und gefragt würde - dann wird Manu sicher nicht Nein sagen."
Hoeneß macht sich ebenfalls für Neuer-Comeback stark
Der langjährige Bayern-Keeper selbst wollte eine mögliche Teilnahme an der WM-Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zwar nicht hundertprozentig ausschließen, meinte am Mittwoch aber vor Ort in München: "Ich hatte eine sehr erfolgreiche und schöne Zeit, und ich denke aktuell überhaupt nicht darüber nach, ob und wie das sein könnte, dass Manuel Neuer nochmal zurückkehrt zur Nationalmannschaft."
Er sei seit 2009 dabei gewesen, "mit der EM war das ein schöner Abschluss. Ich denke, dass ich viel bekommen habe vom deutschen Fußball und vielleicht auch dem deutschen Fußball ein bisschen was gegeben habe."
Kurioserweise hatte sich auf derselben Veranstaltung am Mittwoch mit Uli Hoeneß bereits ein weiterer prominenter Fürsprecher Manuel Neuers für eine Rückkehr ins Nationalteam ausgesprochen. Das Thema dürfte damit weiter heiß bleiben. Ob Manuel Neuer nun selbst will oder nicht.
In der laufenden WM-Qualifikation ist Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) die Nummer eins im Tor der Deutschen. Der Routinier zeigte sich bis dato sehr souverän in seinen Leistungen, gilt aber trotz seiner 35 Jahre als vergleichsweise unerfahren, was die internationale Bühne angeht.