Der frühere HSV-Profi Rafael van der Vaart ist in seiner Rolle als TV-Experte hart mit dem Auftritt der niederländischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Litauen (3:2) ins Gericht gegangen.
"Zunächst einmal sollten sie sich schämen", polterte der 42-Jährige bei "NOS". "Natürlich will man gut in ein Spiel kommen und das ist ja auch gelungen. Und dann lässt man es sich doch aus der Hand nehmen. Das sagt etwas über die Lässigkeit aus, die offenbar alle in sich tragen."
Die Elftal hatte im Auswärtsspiel gegen Underdog Litauen durch Memphis Depay (11.) und Quinten Timber (33.) früh auf 2:0 gestellt, dann jedoch völlig den Faden verloren. Gvidas Gineitis (36.) und Edvinas Girdvainis (43.) glichen für die Gastgeber aus. Depay (63.) mit seinem zweiten Treffer rettete Oranje vor einer Blamage.
Van der Vaart konnte der knappe Sieg nicht besänftigen. Der frühere Spielmacher, der von 2005 bis 2008 und von 2012 bis 2015 seine Fußballschuhe für den HSV schnürte, nahm mit seiner Kritik unter anderem Abwehrspieler Jerdy Schouten von der PSV Eindhoven ins Visier. Vor dem 2:2 der Litauer habe der 28-Jährige "überhaupt nichts" getan, ätzte "VdV". "Alle denken sich: Es wird schon gut gehen, es wird schon gut gehen und niemand greift ein. Und das ist fast wie Arbeitsverweigerung."
HSV-Legende Van der Vaart: "... aber das heute war dramatisch"
Dass Bondscoach Ronald Koeman Schouten nicht vorzeitig auswechselte, bezeichnete van der Vaart als "Wunder".
Er ergänzte mit Blick auf den Routinier: "Eigentlich bin ich ein Fan von ihm, aber das heute war dramatisch. Es war ein wirklich schrecklicher Abend für ihn. Seine Leistung war typisch für die niederländische Spielweise."
Trotz der überschaubaren Darbietung in Litauen sind die Niederländer in ihrer WM-Quali auf Kurs. Ihre Gruppe G führen sie mit zehn Zählern aus vier Partien punktgleich mit Polen an. Robert Lewandowski und Co. haben aber bereits ein Spiel mehr absolviert.