Dieses Debüt hatte sich Nnamdi Collins mit Sicherheit anders vorgestellt! Der Rechtsverteidiger debütierte am Donnerstag in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, übernahm im Spiel gegen die Slowakei die Position von Kapitän Joshua Kimmich, der ins Mittelfeld vorrückte. Am Ende ging Collins bei der 0:2-Blamage in Bratislava sang- und klanglos mit seinen Nebenleuten unter.
Nnamdi Collins, der zum ersten Mal für die deutsche A-Nationalmannschaft nominiert worden war, erlebte einen Albtraum-Einstand. Der 21-Jährige von Eintracht Frankfurt tat sich überaus schwer auf der rechten Seite, wirkte unsicher in den Zweikämpfen und fehlerbehaftet im Passspiel.
Nach einer überaus unglücklichen ersten Halbzeit, in der die DFB-Elf kurz vor dem Pausenpfiff noch das 0:1 durch David Hancko kassiert hatte, nahm Bundestrainer Julian Nagelsmann den Debütanten wieder raus und ersetzte ihn durch David Raum.
Trotz dieses bitteren ersten Länderspiels erhielt Nnamdi Collins nach Spielschluss einigen Zuspruch, unter anderem vom Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich: "Ich glaube, er ist der Letzte, an dem es lag. Gerade wenn man ein Debüt gibt, neu dazukommt, ist man ein Stück weit mehr von der Mannschaft abhängig. Man ist davon abhängig, dass man in eine funktionierende Truppe kommt", meinte der Bayern-Star nach dem Debakel in Bratislava.
Kimmich fügte hinzu: "Ich hoffe, dass er sich da jetzt nicht einen all' zu großen Kopf macht. Weil er war nicht schlechter als wir alle."
Nagelsmann sieht Nebenmänner in der Verantwortung
Der mittlerweile 30-Jährige weiß dabei ganz genau, wovon er spricht. Auch sein eigener Start im DFB-Trikot verlief nämlich überaus holprig: 2016, beim 1:3 gegen eben jene Slowaken, spielte er schwach und wurde ebenfalls ausgewechselt werden. Heute blickt er auf über 100 Länderspiele zurück – ein klares Signal an Collins: "Er kann trotzdem noch 100 Länderspiele machen."
Auch Bundestrainer Nagelsmann wollte die Verantwortung nicht auf den Youngster abwälzen: "Er hatte keinen superguten Tag. Aber ich werde nicht den Spieler, der debütiert hat, verantwortlich machen", erklärte er. Vielmehr bemängelte er die fehlende Unterstützung der Routiniers: Er habe erwartet, dass erfahrene Kräfte wie Antonio Rüdiger den jungen Nebenmann stärker an die Hand nehmen.