Noten und Einzelkritik zu Gladbach bei Başakşehir

Am zweiten Spieltag der Europa League hat sich Borussia Mönchengladbach gegen Istanbul Basaksehir mit 1:1 getrennt. Wie gegen den Wolfsberger AC (0:4) enttäuschten die Fohlen dabei. Durch den späten Ausgleich sicherte sich die Borussia aber immerhin noch einen schmeichelhaften Punkt. Die Gladbach-Profis in der Einzelkritik:

Der Schweizer bewahrte sein Team durch einen starken Reflex vor dem frühen Rückstand (3.). Auch in der Folge hatte Sommer keinen ruhigen Abend. So vereitelte der Schlussmann per Faustabwehr (23.) eine weitere Großchance. Beim Gegentreffer (55.) war Sommer allerdings machtlos.

Da die Istanbuler Offensive zumeist über die linke Gladbacher Abwehrseite lief, musste der Rechtsverteidiger hinten nur selten eingreifen. Dies nutze der Österreicher jedoch kaum für offensive Vorstöße aus. So mussten Kramer und Thuram vor ihm ohne Unterstützung auskommen.

Der deutsche Nationalspieler offenbarte im Zusammenspiel mit Elvedi große Abstimmungsprobleme. Vor dem Gegentreffer ließ Ginter zudem Başakşehir-Flügelspieler Visca im Rücken entwischen. Souveränes Verteidigen sieht anders aus.

Genau wie Ginter wirkte der 23-Jährige in der Abwehrzentrale nicht immer sattelfest. Zudem leistete sich der Schweizer einige Unsauberkeiten im Spielaufbau. Vor dem Gegentreffer war Elvedi schon aufgerückt und konnte so nicht mehr entscheidend eingreifen.

Der Gladbacher Unsicherheitsfaktor: Immer wieder ließ sich der Linksverteidiger von den Gastgebern düpieren. Zudem verlor der Schwede vor dem 0:1 den Ball und ermöglichte Başakşehir somit das schnelle Umschalten. Ein schwacher Auftritt des Routiniers.

Kam in der Schlussphase in die Begegnung. Schaltete vor dem 1:1 am langen Pfosten schnell und leitete dadurch den Ausgleich ein.

Der Sechser beschränkte sich in erster Linie auf die Defensivarbeit. Hier konnte Zakaria jedoch nicht immer für die nötige Stabilität sorgen. Ein schwacher Auftritt des Schweizers.

Wie Zakaria agierte der Weltmeister von 2014 unauffällig. Pässe in die Tiefe blieben Mangelware. Vielmehr konzentrierte sich der 28-Jährige auf die Zweikampfführung. Den Unterschied machte Kramer hiermit jedoch nicht. Somit war nach 64. Minuten Schluss.

Der Rechtsaußen kam für Kramer in die Partie. Für belebendes Offensivspiel sorgte Herrmann aber nicht. Jedoch stand der Fanliebling in der Nachspielzeit goldrichtig und sorgte somit noch für den schmeichelhaften Ausgleich.

Der Youngster wurde seiner Rolle als Spielmacher nicht gerecht. Zu selten versprühte der zentrale Mittelfeldspieler Kreativität und Spielwitz. Stattdessen sorgte Neuhaus mit fahrigen Pässen oftmals für einen Bruch in den Offensivbemühungen.

Nachdem der Schweizer in der Anfangsphase noch mit Vorstößen für Tempo sorgte, baute der Ex-Schalker immer mehr ab. In den gesamten 90. Minuten kam Embolo nicht zu einem gefährlichen Abschluss.

Aufgrund von Fehlern in der Ballmitnahme machte der Franzose zu Beginn zwei aussichtsreiche Angriffe zunichte. Auch im Anschluss fand der Stürmer keine Bindung zum Spiel. Blieb in der Halbzeit für Raffael in der Kabine.

Der Brasilianer sollte im zweiten Durchgang für offensive Belebung sorgen. Diesen Auftrag konnte der 34-Jährige allerdings nicht erfüllen. Somit dürfte sich Raffael in den kommenden Partien zunächst erneut auf der Bank wiederfinden.

Der Franzose verbuchte die erste Gladbacher Großchance. Doch der zentral platzierte Kopfball wurde von Başakşehir-Keeper Mert Günok über die Latte gelenkt (20.). Es sollte die einzig gefährliche Aktion des Neuzugangs bleiben. Denn in der Folge wurde Thuram nicht mehr entscheidend in Szene gesetzt und versauerte folgerichtig im Sturmzentrum.