Die Golden State Warriors stehen nach dem 3:0 in der NBA-Finalserie gegen die Cleveland Cavaliers vor der Titelverteidigung. Dem Herausforderer reicht ein überragender LeBron James nicht, um den Warriors um Kevin Durant, Stephen Curry und Co. Paroli zu bieten.
Kevin Durant explodierte förmlich. Als der sonst so überragende Stephen Curry und "Splash Brother" Klay Thompson im dritten Spiel der NBA-Finalserie bei den Cleveland Cavaliers enttäuschten, sprang der 29-Jährige für die Golden State Warriors in die Bresche. 43 Punkte erzielte "KD" und traf einige Würfe, "die sonst keiner auf der Welt kann", wie Coach Steve Kerr schwärmte.
Für die Cavaliers war es die bittere Erkenntnis, dass es nicht einmal zum Sieg reicht, wenn zwei verlässliche Punktelieferanten des Titelverteidigers aus dem Spiel genommen werden. "Du denkst, du wirst das Spiel gewinnen, wenn du Steph bei elf und Klay bei zehn Punkten hältst", sagte Cavaliers-Trainer Tyronn Lue, "aber Durants Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins haben sie gerettet."
James adelt seinen Gegner
Durant stellte in Cleveland selbst den so übermächtigen LeBron James in den Schatten, der mit 31 Punkten, elf Assists und zehn Rebounds sein zehntes Triple-Double in einer NBA-Finalserie auflegte und damit jetzt die Statistik vor Lakers-Legende Earvin "Magic" Johnson anführt. Nach dem Spiel sagte der "King" voller Anerkennung, Durant sei wie "ein Attentäter" und "einer der besten Spieler, gegen die ich jemals gespielt habe und die die Liga je gesehen hat."
James hatte den Vize-Champion Cleveland fast im Alleingang in die Finals geführt. In der ersten Play-off-Runde gegen die Indiana Pacers und im Halbfinale gegen die Boston Celtics, als die Cavs bereits vor dem Aus standen, übernahm der 33-Jährige und brachte sie ins Endspiel.
Resignation im Cleveland-Lager
Nun aber droht der sogenannte "Sweep". In den Finals 2016 gegen Golden State bewiesen die Cavaliers um James zwar, dass es möglich ist, einen 1:3-Rückstand zu drehen. Doch ein 0:3 konnte in der Geschichte der NBA noch nie aufgeholt werden. Das letzte 4:0 gab es 2007, als Cleveland gegen die San Antonio Spurs verlor.
Gegen ein Cavs-Comeback spricht aber auch die Vielseitigkeit des fünfmaligen Champions aus Kalifornien, der nach dem dritten Titel in vier Jahren greift. Wenn ein Superstar der Warriors schwächelt, ist eben ein anderer zur Stelle. James strahlte vor dem vierten Spiel am Freitag in Cleveland wenig Zuversicht aus - und griff zu einem Vergleich mit der Football-Liga NFL: "Es ist fast so, als würde man gegen die New England Patriots spielen. Sie werden sich nicht selbst schlagen. Der Spielraum für Fehler existiert einfach nicht."




































