Harrison Barnes hat einen turbulenten Sommer hinter sich. Nachdem der einstige No.7-Pick von 2012 bei den Warriors gegen Kevin Durant ausgetauscht wurde, statteten ihn die Dallas Mavericks mit einem Traum-Deal in Höhe von 94 Millionen Euro aus. Anschließen ging es für den Small Forward zu den Olympischen Spielen nach Rio.
Die großen Erwartungen konnte er in Oakland nie erfüllen. "Ich wurde zerstört. Die Medien haben mich zerstört, ich selbst habe mich mit meinen Erwartungen zerstört", sagte der neue Teamkollege von Dirk Nowitzki im Interview mit "The Vertical". Erst mit der Zeit habe er sich einen bisschen vom großen Erwartungsdruck befreien können. "Es war irgendwie immer zu viel und mich musste erst als Spieler und Person lernen, was es heißt, den Prozess anzunehmen. Nicht alles passiert schnell. Ich denke, dass die Meisterschaft 2015 mir dabei geholfen hat, Geduld zu lernen."
Dennoch blieb Barnes der Durchbruch bei den Warriors verwehrt. Er schaffte es einfach nicht, aus dem Schatten der Dubs-Stars Stephen Curry, Klay Thompson oder Draymond Green herauszutreten. In vier Jahren bei den Kaliforniern kam der 24-Jährige nie über einen Punkteschnitt von 11,7 Punkten hinaus.
Barnes: "War noch nie so motiviert"
Hinter dem neuen Hoffnungsträger der Mavericks liegt ein frustrierender Sommer. Zunächst musste er sich mit den Warriors im Finale den Cleveland Cavaliers geschlagen geben. Kurze Zeit später erfuhr Barnes, dass sich die Warriors dazu entschlossen hatten, ihn in Person von Kevin Durant gegen den größten verfügbaren Free-Agent auszutauschen. Im Anschluss unterschrieb er den umstrittenen Deal in Dallas und fuhr mit dem Team USA zu den Olympischen Spielen nach Rio. Dort lief es aus persönlicher Sicht alles andere als gut für den 2,03 m-Mann, er kam nur auf sehr überschaubare Einsatzzeiten beim späteren Goldmedaillengewinner.
Trotz, oder gerade aufgrund des bedenklichen Sommers bleibt Harrison Barnes voller Ehrgeiz: "Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so motiviert", zeigte sich Barnes weiterhin kämpferisch. "Die Finals, die Free Agency, mein Abschied von den Warriors und die Gründe dafür, dann meine fehlende Spielzeit bei Team USA - das alles hat mich dazu motiviert, in dieser Saison aggressiv zu sein. Mit diesem Sommer sind viele Emotionen verbunden. Ich habe einige immer noch nicht verarbeiten können, weil sie wehtun. Aber sie haben definitiv ein Feuer in mir entfacht."
In Dallas deutet der 24-Jährige in dieser Saison an, warum er einst als eines der größten Talente des Landes gesehen wurde. Die Mavericks liegen zwar mit nur zwei Siegen aus zehn Spielen auf einem enttäuschenden 15. Platz in der Western Confernce, Barnes persönliche Statistiken lassen sich hingegen sehen: 22,3 Punkte und sechs Rebounds im Schnitt.
"Individuell läuft diese Saison bisher gut für mich. Aber ein großer Spieler ist man erst, wenn man der Go-to-Guy ist und gewinnt", zeigt er sich erfolgshungrig. "Das ist der nächste Schritt: Vom Dreh- und Angelpunkt eines verlierenden Teams zum Dreh- und Angelpunkt eines gewinnenden Teams zu werden."





































