Am Montag nutzte NBA-Trainerlegende Phil Jackson ein Interview mit "ESPN", um Kritik an Superstar LeBron James zu üben. Dabei vergriff der "Zen Meister" sich aber gehörig in der Wortwahl - und bekam nicht nur von James Gegenwind.
Zu Wochenbeginn verbreitete die Online-Ausgabe des amerikanischen Fernsehsenders ein Interview mit Jackson, in dem der 71-Jährige zur Triangle-Offense, Trainerkollegen und Ähnlichem befragt wurde. Kritisch wurde es, als der elfmalige Meistertrainer zu LeBrons Abgang aus Miami angesprochen wurde.
Der Verlust von James habe die Heat sicherlich verwundet, gab Jackson zu. Doch im Grunde habe sich das Ganze abgezeichnet. "Da ist eine Menge vorher passiert. Wann immer die Heat gegen die Cleveland Cavaliers gespielt haben, wollte er die Nacht über dort bleiben." Etwas, was Teams laut Jackson nicht tun, "nie tun".
Respekt "verloren"
"Man kann nicht die gesamte Mannschaft aufhalten, nur weil man noch ein wenig Zeit mit seiner Mutter und seiner Clique verbringen will", empörte sich die Trainerlegende. Statt dem Wort 'Clique', welches auch im englischen verwendbar ist, benutzte Jackson die Bezeichnung 'posse'. Ein abschätziger Begriff, der in den USA genutzt wird, um Straßengangs zu titulieren, deren Mitglieder hauptsächlich junge schwarze Männer sind.
Dementsprechend vernichtend fiel bislang das Echo aus. LeBron James sagte dazu: "Ich hatte großen Respekt vor Phil Jackson und vor allem seiner Arbeit als Coach. Den hat er jetzt aber verloren." Die Äußerungen seien traurig, ergänzte der "King". Ablenken werden sie ihn aber wohl nicht: "Wir werden weitermachen wie zuvor. Was er gesagt hat, motiviert uns nur noch mehr."
Aber nicht nur der Attackierte ist empört über die Wortwahl. Auch Carmelo Anthony von den New York Knicks, deren Präsident Jackson derzeit ist, zeigte sich enttäuscht. "Ich würde es nicht begrüßen, wenn jemand so ein Wort benutzt, um mich und meine Familie, oder die Leute mit denen ich durch dick und dünn gegangen bin, zu bezeichnen."
Engagement gegen Rassismus
Es würde wohl jeder verstehen, dass LeBron sich angegriffen gefühlt habe, erläuterte Anthony. "Man muss kein Raketenwissenschaftler oder besonders gut gebildet sein, um zu verstehen, was das für uns bedeutet." Zusammen mit Dwyane Wade, Chris Paul und auch James engagiert der 32-Jährige sich aktiv gegen Rassismus in den USA.
Zuletzt setzten die vier NBA-Stars ein Zeichen bei den 2016 ESPY Awards. Vor Beginn der Veranstaltung standen die vier auf der Bühne und appellierten an die Gesellschaft, dass Rassismus ein Konstrukt der Vergangenheit sei und in der heutigen Zeit keinen Platz mehr habe.




































