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"Jetzt beginnt eine neue Zeitrechnung"

Gladbach kann Europa-Comeback kaum erwarten

Die Gladbacher freuen sich auf die Europa League
Die Gladbacher freuen sich auf die Europa League
Foto: © Jörg Schüler, getty
18. September 2019, 12:11

Das Warten hat ein Ende. Nach zweieinhalb Jahren Abstinenz fiebert Borussia Mönchengladbach wieder Europapokal-Abenden entgegen.

"Jetzt kommt das, was in den letzten beiden Jahren etwas zu kurz kam. Ich habe so große Lust auf die Europa League und freue mich jetzt einfach, dass es jetzt wieder losgeht", bekräftigte Christoph Kramer seine "unfassbare" Freude vor dem ersten Europa-League-Gruppenspiel am Donnerstag gegen den Wolfsberger AC aus Österreich.

Zum Start scheint der erste Heimsieg nach zuvor fünf vergeblichen Versuchen im Europapokal vor eigenem Publikum Pflicht, um in der Gruppe mit AS Rom und Basaksehir nicht früh unter Druck zu geraten.

"Gemeinsam mit uns sind die Römer der Favorit auf den Gruppensieg", befand Gladbachs bislang bärenstarker österreichischer Neuzugang Stefan Lainer vor dem Duell gegen seine Landsleute, die erstmals den Einzug in die Gruppenphase der Europa League schafften.

Gladbach-Profis kommen mit Roses Stil immer besser zurecht

Rechtzeitig zum Start der europäischen Gruppenphase scheint die Borussia mit dem für den Klub völlig neuen Stil von Neu-Coach Marco Rose immer besser zurechtzukommen.

Der 1:0-Derbysieg am Samstag beim 1. FC Köln soll in vielerlei Hinsicht ein Aha-Effekt für die Borussen gewesen sein. "Natürlich ist das ein Sieg, der in Mönchengladbach eine Euphorie auslöst", meinte Kramer zum einen.

Zum anderen spielte die Borussia in Köln einen Gegner mit einem ähnlichen Ansatz - früh attackieren und schnell umschalten - phasenweise an die Wand. Dass der Sieg nicht wesentlich höher ausfiel, war das einzige Manko im Gladbacher Spiel.

Noch in den ersten Saisonpartien hatten sich die Ballbesitz-gewöhnten Spieler gegen freilich auch besser als Köln besetzte Teams wie Schalke (0:0) oder Leipzig (1:3) schwergetan. Auch diese Klubs pflegen das inzwischen fast überall gewünschte Umschaltspiel.

Gefährlicher No-Name-Gegner

Wolfsberg lieferte in der Vorsaison als Dritter in Österreich die bislang beste Saison der Klubhistorie. Der beste Stürmer der vergangenen Spielzeit, Sekou Koita, war nicht mehr zu halten und wechselte zum nationalen Primus Red Bull Salzburg.

Trainer Christian Ilzer ging zur Austria Wien und wurde durch Gerhard Struber ersetzt, den Gladbach-Coach Rose und Abwehrspieler Lainer aus gemeinsamen Salzburger Zeiten kennen.

"Er will, dass seine Mannschaft versucht, den Gegner früh unter Druck zu setzen - ähnlich wie wir das machen", berichtete Lainer.

Für Gladbach "beginnt jetzt eine neue Zeitrechnung"

Nach dem vermeintlichen Saison-Schlüsselspiel gegen Köln dürfte sich Gladbach-Coach Rose sicher genug fühlen, um im Hinblick auf die nun startenden Englischen Wochen mit der Rotation anzufangen.

"Es beginnt jetzt eine neue Zeitrechnung", frohlockte Ur-Borusse Patrick Hermann, der wie möglicherweise auch Edeltechniker Raffael im Angriff den Kraftprotzen Marcus Thuram oder Breel Embolo zu einer Pause für ihr kraftintensives Spiel verhelfen könnte.

Auch Herrmann ist heiß auf internationale Auftritte mit der Borussia: "Nach zwei Jahren ohne europäischen Fußball nun wieder auf dieser Bühne spielen zu dürfen, ist großartig."

Damit die Vorfreude nicht in Enttäuschung umschlägt, gab es von Lainer vor dem Europa-League-Start noch einmal eine Warnung: "Selbst 90 oder 95 Prozent sind für diese Aufgabe zu wenig. Wer glaubt, dass das reicht, wird spätestens im Winter feststellen, dass er sich getäuscht hat - weil er dann bereits ausgeschieden ist."

 

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