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Benfica-Juwel Joao Felix trifft dreifach

Frankfurt verliert in Unterzahl - doch die Hoffnung lebt

Sebastian Rode verlor mit Eintracht Frankfurt in Lissabon
Sebastian Rode verlor mit Eintracht Frankfurt in Lissabon
Foto: © getty, Alex Grimm
11. April 2019, 22:58

Eine folgenschwere Notbremse und Portugals neues Jahrhunderttalent Joao Felix haben die Hoffnungen von Eintracht Frankfurt auf das historische Halbfinale in der Europa League fast schon zerstört.

Der früh dezimierte DFB-Pokalsieger verlor am Donnerstag das wilde Viertelfinal-Hinspiel bei Benfica Lissabon mit 2:4 (0:1).

Nach dem krachenden Ende der Super-Serie von 15 Pflichtspielen ohne Niederlage benötigt die SGE im Rückspiel in einer Woche eine Aufholjagd.

Benficas Sturmjuwel Joao Felix riss die Eintracht vor 54.175 Zuschauern mit einem Dreierpack (21./43./54.) fast im Alleingang aus ihren Träumen vom ersten internationalen Halbfinale seit 39 Jahren.

Der 19-Jährige traf zunächst vom Punkt, nachdem Eintracht-Verteidiger Evan N'Dicka als letzter Mann im Strafraum ein Foul begangen hatte und mit Rot vom Platz geschickt worden war. Zudem konterte er den Ausgleich von Frankfurts Luka Jovic (43.) noch vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel traf dann zunächst Ruben Dias (50.) gegen den unsortierten Fußball-Bundesligisten.

Das versetzte den portugiesischen Rekordmeister in einen Rausch, in dem erneut Joao Felix seine Qualität im Abschluss unter Beweis stellte. Joker Goncalo Paciencia (72.) traf schließlich noch zum 2:4.

N'Dickas Blackout bringt die Eintracht ins Hintertreffen

Auch wegen des Ausfalls von Angreifer Sébastien Haller (Bauchmuskel) begann die Eintracht vorsichtiger als gewohnt. Vor der Dreierkette machten drei defensive Mittelfeldspieler die Räume eng, die Gastgeber stellte das in den ersten Minuten tatsächlich auch vor ein paar Probleme. Und wenn sie doch einmal durchbrachen, klärten Frankfurts Abwehrspieler mit konsequentem Zweikampfverhalten.

Die Eintracht, die als erstes deutsches Team alle sechs Gruppenspiele gewonnen und danach die beiden Champions-League-Absteiger Schachtar Donezk und Inter Mailand eliminiert hatte, überstand auch die erste Drangphase der Portugiesen nach 15 Minuten schadlos. Wenig später brachte N'Dicka den enteilten Gedson mit einem Rempler im Strafraum allerdings zu Fall.

Von Frankfurt war bis zu diesem Zeitpunkt - abgesehen von einem vielversprechenden, aber verstolperten Konter durch Jovic (5.) - nach vorne nichts zu sehen. Noch schwerfälliger trat der Tabellenvierte der Bundesliga nach dem berechtigten Platzverweis auf, Ante Rebic (39.) kam trotzdem noch zum Abschluss.

Paciencia belohnt Frankfurts Moral

Vor dem Seitenwechsel hätte die Eintracht beinahe erneut ausgeglichen, beim Treffer von Danny da Costa (45.+2) behinderte Martin Hinteregger allerdings im Abseits stehend Lissabons Torhüter.

Auf der Gegenseite waren die Tore von Dias und Joao Felix, den Frankfurts Trainer Adi Hütter vor dem Spiel als "Jahrhunderttalent" geadelt hatte, zum Leidwesen der Hessen regulär. In der Folge zogen sich die Frankfurter zurück, Hütter wechselte für mehr Stabilität Jovic aus und brachte Mittelfeldmann Jonathan de Guzman (60.).

Benfica blieb dennoch gefährlich, der eingewechselte Ex-Frankfurter Haris Seferovic (69.) zwang SGE-Keeper Kevin Trapp zu einer Glanzparade mit dem Fuß. Auf der anderen Seite zeugte der Anschluss des Portugiesen Paciencia von großer Moral.


Die Stimmen zum Spiel:

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Das Ergebnis tut natürlich ein bisschen weh, aber es hält alle Chancen für das Rückspiel offen, um Lissabon einen heißen Tanz zu bieten. Die Rote Karte hat Benfica in die Karten gespielt, vorher habe ich von ihnen nicht viel gesehen. Ich bin stolz, wie die Mannschaft gespielt hat."

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): "70 Minuten in Unterzahl auf dem Niveau sind nicht einfach. Ich muss den Jungs ein Kompliment machen. Sie sind immer wieder zurückgekommen und haben sich aufgerafft. Ich bin sehr zuversichtlich für das Rückspiel."

Kevin Trapp (Torhüter Eintracht Frankfurt): "Das Ergebnis spiegelt nicht ganz das Spiel wider. Wir haben trotzdem ein gutes Spiel gemacht. Benfica muss auch erst einmal nach Frankfurt kommen, da haben wir schon viel gezeigt."

Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt): "Nächste Woche wird die Commerzbank-Arena brennen. 2:4 ist eine gute Ausgangsposition."

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