Der VfB Stuttgart hat am sechsten Spieltag der Ligaphase der Europa League eigentlich nichts anbrennen lassen und einen souveränen 4:1-Sieg gegen Maccabi Tel Aviv gefeiert. Die Stars der Schwaben zeigten sich anschließend allerdings nicht gerade zufrieden. Vor allem Stürmer Deniz Undav ließ seinem Frust am RTL-Mikrofon freien Lauf.
"Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, bin aber mit der Art und Weise nicht zufrieden. Nach dem 3:0 haben wir wieder fahrig gespielt, obwohl wir die Dinge angesprochen haben. Wir hatten nicht mehr die Lockerheit, sondern jeder wollte irgendwas machen", wetterte VfB-Stürmer Deniz Undav, der sich gegen Tel Aviv nicht in die Liste der Torschützen eintragen, aber als Vorbereiter glänzen konnte, nach der Partie bei RTL.
Vor allem das Gegentor habe ihn "richtig aufgeregt", so der DFB-Star. "Das sind Sachen, die wir vorher ansprechen und die sollen so nicht passieren. Das ist keine Qualitätsfrage, es ist eine Mentalitätsfrage. Das sind Sachen, weswegen ich sauer war."
Beim Treffer zum 1:3 durch Roy Revivo machten die Stuttgarter keine gute Figur und ließen sich von einem langen Diagonalball überrumpeln.
Pleite gegen den FC Bayern dient dem VfB Stuttgart als Vorbild
Ein Umstand, den Undav in der Kabine ansprechen will: "Wir können aber noch dominanter auftreten. Der letzte Pass war oft eine falsche Entscheidung. Das sind Sachen, an denen wir arbeiten müssen." Wie es geht, habe der FC Bayern am vergangenen Bundesliga-Spieltag gezeigt, als er die Schwaben mit 5:0 vom Rasen schoss und auch beim Stand von 3:0 einfach weitergemacht habe, so Undav.
Unterstützung bekam Undav von Keeper Alexander Nübel, der ebenfalls das Verhalten seiner Vorderleute anprangerte: "Wir spielen es nicht konsequent zu Ende. Wir hatten am Wochenende einen Gegner, der es bis zum Ende durchspielt. Das wollen wir auch, haben wir aber nicht. So laden wir die gegnerische Mannschaft immer ein. Wir müssen weiter Druck halten und aktiv spielen. So bleibt es offen."
Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass man im Ländle nun wieder berechtigte Hoffnungen auf einen Platz unter den besten acht der Ligaphase haben darf. Ein Umstand, der den Umweg über die Playoffs und somit zwei weitere englische Wochen ersparen würde.
Weitere Stimmen zum 4:1-Sieg des VfB Stuttgart gegen Maccabi Tel Aviv bei RTL:
Maximilian Mittelstädt (Torschütze VfB Stuttgart) ...
... zum Sieg: "Am Ende war es wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es war ein wichtiger Sieg, damit wir oben dranbleiben. Es war eine gute Mannschaftsleistung und ein verdienter Sieg."
... zur starken linken Seite in der Offensive: "Wir haben schon Gas auf links gegeben, ich habe das Chris auch vor dem Spiel gesagt. Wir haben viele Sachen kreiert, hätten sogar das eine oder andere Tor mehr machen können."
... zur schwachen Phase: "Die Konzentration ist immer wichtig. Mit Bremen und Hoffenheim werden Gegner kommen, die solche Momente auch ausnutzen. Da müssen wir über 90 Minuten wach sein, um im besten Fall die Null zu halten. Ansonsten war es ein guter Auftritt."
... zu den vielen Sicherheitsmaßnahmen: "Ich habe das gar nicht so mitbekommen, wie es von außen groß gemacht wurde. Für uns war alles normal, es war alles ruhig, wie man sich das vorstellt."
Alexander Nübel (Torhüter VfB Stuttgart) ...
... zum Sieg: "Der Sieg ist sehr, sehr wichtig. In der ersten Halbzeit haben wir relativ okay gespielt, in der zweiten Halbzeit waren wir zu langsam. Wir führen 2:0, müssen weiter draufgehen. Am Ende ist aber am wichtigsten, dass wir das Spiel gewinnen."
... zur schwachen Phase: "Wir spielen es nicht konsequent zu Ende. Wir hatten am Wochenende einen Gegner, der es bis zum Ende durchspielt. Das wollen wir auch, haben wir aber nicht. So laden wir die gegnerische Mannschaft immer ein. Wir müssen weiter Druck halten und aktiv spielen. So bleibt es offen."
... zum Gegentor: "Der Ball geht tief. Ich weiß nicht, wer den Gegenspieler da hat, es war relativ einfach. Er kommt frei zum Schuss, das ist eklig. Das Gegentor zieht in der zweiten Halbzeit auch runter und tut dem Ganzen nicht zugute, dass wir weiter nach vorne spielen. "
Deniz Undav (VfB Stuttgart) ...
... zu seiner Vorlage: "Ich hätte auch zwei Tore schießen können, leider hatte ich einen krummen Fuß. Tiago wollte vor dem Spiel eine Vorlage von mir haben, die habe ich ihm gegeben. Ich hatte Angst, dass er nicht mitmacht und abschaltet. Er hat mitgemacht und ich bin froh, dass er getroffen hat. Ich bin bekannt dafür, dass ich kein Egoist bin, und das habe ich gezeigt."
Alexander Wehrle (Vorstandsvorsitzender VfB Stuttgart) ...
... zu den Sicherheitsvorkehrungen (vor dem Spiel): "Die Sicherheitsvorkehrungen waren massiv. Es gab selten ein Stuttgarter Fußballspiel, bei dem solche Maßnahmen ergriffen wurden. Wenn man in Europa spielen will, muss man offenbar die geopolitische Lage annehmen. Die Einlasskontrollen waren extrem, es wird unmöglich sein, dass zu Spielbeginn alle Zuschauer im Stadion sind. Das Positive ist, dass es bislang außerhalb des Stadions ruhig geblieben ist."
... zur Entscheidung mancher Fangruppen, dem Spiel fernzubleiben (vor dem Spiel): "Wir stehen in einem ganz engen Dialog mit unseren Gruppen. Die haben es uns im Vorfeld und jetzt nochmal öffentlich klar kommuniziert und begründet und es sind jetzt doch viele da. Ich kann das von der Begründung nachvollziehen."
... zu einem möglichen Fanausschluss (vor dem Spiel): "Es war nicht unser Thema, das muss die lokale Ordnungsbehörde anordnen. Diese Diskussion gab es in Stuttgart nicht. Es ist ein politisches Thema, die Regierung in England fand es nicht so gut, was die lokale Ordnungsbehörde gemacht hat. Die politische Ausgangssituation, was das Verhältnis zu Israel angeht, ist in Deutschland eine andere. Für den Fußballsport wäre es auch nicht in Ordnung, wenn man Fans aussperrt."
Sebastian Hoeneß (Trainer VfB Stuttgart) ...
... zur Bedeutung des Spiels (vor dem Spiel): "Das Spiel ist wichtig für uns, es hat Einfluss auf das nächste Jahr. Natürlich sollte ein kleiner Extraschuss Motivation drin sein."
... zu den vielen Sicherheitsvorkehrungen (vor dem Spiel): "So sollte es nicht sein, so viel kann ich sagen. Ich habe ein bisschen auch auf der Fahrt hierher gesehen. Es ist jetzt nicht zu ändern."















































