Fußball Deutschland Bundesliga  2011/2012 7. Spieltag VfL Wolfsburg - 1. FC Kaiserslautern Liveticker

Spielfazit:
In Unterzahl geht Wolfsburg in Führung und gewinnt mit 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Dieser Sieg geht aufgrund einer kämpferischen zweiten Hälfte abolut in Ordnung. Mit einem Mann mehr konnten sich die Gäste aus der Pfalz im zweiten Abschnitt nicht eine einzige wirklich gute Chance herausspielen. Das goldene Tor des Spiels erzielte Ashkan Dejagah, der trotz guter Leistung zuvor mehrmals von den eigenen Fans ausgepfiffen worden war.

Oliver Kirch mit der Chance! Mit dem linken (seinem schwächeren) Fuß freistehend von der Strafraumgrenze. Der Ball fliegt auf die Tribühne.

2 Minuten Nachspielzeit.

Nein, den Lauterern gelingt einfach nichts, sie kommen zu keiner einzigen Torchance. Wolfsburg hat alles im Griff und bekommt immer wieder Gelegenheiten für den entscheidenden Konter.

Gelbe Karte für Richard Sukuta-Pasu (1. FC Kaiserslautern)
Übereifriges Einsteigen nach Ballverlust, und so sieht Richard Sukuta-Pasu kurz nach seiner Einwechslung die gelbe Karte.

Keine Torchancen für Lautern, weil die Ideen fehlen, es zu langsam gespielt wird, und auch weil Wolfsburg gut verteidigt. Jetzt bleiben den Gästen nur noch wenige Minuten für einen Ausgleich und damit einen Punkt.

Stürmer geht, Stürmer kommt.

Gelbe Karte für Patrick Ochs (VfL Wolfsburg)
Gestrecktes Bein gegen Christian Tiffert. Nicht böse, aber halt die "Sohle draufgehalten".

Noch 10 Minuten plus Nachspielzeit. Die Lauterer versuchen jetzt alles, gehen viel Risiko. Und Wolfsburg kontert auch tatsächlich sehr gefährlich. Es sieht so aus, als sollte die spannendste Phase des Spiels noch bevorstehen.

Hasan Salihamidžić mit dem Tor! Aber Abseits! Mit dem Kopf aus kürzester Distanz über die Linie gedrückt, jubelnd abgedreht, aber dann die Ernüchterung. Er selbst stand nicht im Abseits, aber Mario Mandžukić, von dem der Ball kam.

Der Torschütze geht. Er ist viel gelaufen und wirkt platt. Bei Kaiserslautern reagiert man auf die Harmlosigkeit des Teams und bringt einen Mann mehr für das Mittelfeld, opfert einen Verteidiger.

Das ist stark, was Wolfsburg jetzt macht. Dieses 1:0 durch Ashkan Dejagah hat Wirkung gezeigt, die Mannschaft ist jetzt wacher. Kaiserslautern findet die Lücke nicht in der Wolfsburger Hintermannschaft und hat Respekt vor den Kontern der "Wölfe".

Noch 20 Minuten zu absolvieren. Die Lauterer haben den gegentreffer irgendwie noch nicht richtig verdaut, und Wolfsburg macht hier mit einem Mann weniger das Spiel. Das 2:0 ist in dieser Phase deutlich wahrscheinlicher als der Ausgleich für die Gäste.

Gelbe Karte für Kevin Trapp (1. FC Kaiserslautern)
Keeper Trapp beschwert sich zu vehement beim Schiri. In einer Szene vor dem 1:0 sah es ein wenig so aus, als hätte Lakic Trapp im Fünfmeterraum gefoult, aber das war schon alles ok.

Der beste, engagierteste Wolfsburger erzielt den Treffer. Doppelte Genugtuung für ihn, denn er wurde in diesem Spiel mehrfach von den eigenen Fans ausgebuht.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Ashkan Dejagah
Ein Ball wird von den Lauterern nur halbherzig geklärt, Schäfer schnappt sich die Kugel auf der linken Seite, scharfe Hereingabe, und dann gewinnt Ashkan Dejagah das Kopfballduell gegen Leon Jessen. Und in der Zeitlupe sieht man: Dajagah köpft Jessen an, dann geht der Ball ins Tor ... mal sehen, ob es am Ende als Eigentor gewertet wird.

Keine Ideen beim 1. FC Kaiserslautern, kein Durchsetzungsvermögen bei den Wolfsburgern. Viele fehlpässe auf beiden Seiten. Das Spiel wird wirklich nicht besser, und die Wolfsburger ernten mittlerweile Pfiffe der Zuschauer.

Zu wenig Bewegung im Lauteerer Spiel, so wird man die jetzt gut organisierte Wolfsburger Hintermannschaft nicht knacken können. Da kommt nichts durch bis zu Benaglio. Und da die Wolfsburger es mit dem Kontern gerade nicht so wichtig nehmen, it das Spiel schlichtweg langweilig.

Und man erkennt direkt: Wolfsburg lässt die Lauterer kommen, setzt jetzt eher auf Konter. Im Moment wirkt es ein wenig so, als seien die Gäste mit ihrer neuen Rolle gar nicht so glücklich. Aber vielleicht müssen sie sich ja auch erst an die neue Situation gewöhnen.

Durch die rote Karte für Sotirios Kyrgiakos verändert sich natürlich das gesamte Spiel. Wolfsburg in Unterzahl, Kaiserslautern mit mehr Platz.

Es geht weiter!

Halbzeit-Fazit:
In einem unterdurchschnittlichen Bundesligaspiel mit ganz wenigen Strafraumszenen steht es zur Halbzeit leistungsgerecht 0:0. "Höhepunkt" war die rote Karte für Sotirios Kyrgiakos nach Notbremse gegen Itay Shechter.

Rote Karte für Sotirios Kyrgiakos (VfL Wolfsburg)
Langer Ball aus der eigenen Hälfte, Sotirios Kyrgiakos als letzter Mann im Laufduell mit Itay Shechter, die Hand des Griechen am Trikot. Das ist eine harte Entscheidung, aber eine vertretbare!

Mehr Schwung bei Wolfsburg, aber durchdacht sind die Aktionen der Magath-Truppe nicht. Die Lauterer Konter haben da noch mehr Struktur.

Der Schuss von Träsch, die Aktion von Schäfer und die Möglichkeit für Lakic haben die Wolfsburger wachgerüttelt und insgesamt mehr Bewegung in das Spiel gebracht. Lautern mit guten Kontermöglichkeiten.

Srđan Lakić! Freistoß von der rechten Seite, der Kroate ist am kurzen Pfosten, bekommt den Ball dann aber nicht richtig unter Kontrolle.

Chance für Wolfsburg! Eine verunglückte Flanke von Marcel Schäfer wird zum Torschuss und gar nicht mal ungefährlich. Doch Keeper Kevin Trapp ist in der bedrohten Ecke.

Torschuss von Träsch! Schuss aus 25 Metern, flach, kein Problem für den Keeper. Aber definitiv ein Höhepunkt in dieser wenig dramatischen Bundesliga-Partie.

Mehr Spielanteile, mehr Ballbesitz beim VfL Wolfsburg. Aber am Ende wirken die Offensiv-Aktionen der Gäste aus Kaiserslautern fast noch gefährlicher. Weiter keine einzige Torchance im gesamten Spiel, und viele Unterbrechungen.

Keine wirkliche Torchance im gesamten bisherigen Spiel. Kaiserslautern hat sich mittlerweile wieder befreien können, die kurze druckphase der Wolfsburger ist schon wieder vorbei. Beide Teams können sich in der Offensive nicht wirklich in Szene setzen.

Und es gibt Möglichkeiten zum Kontern für die Gäste aus Kaiserslautern: Itay Shechter wird auf die Reise geschickt, kann sich dann aber im Laufduell mit Alexander Madlung nicht durchsetzen. Ansonsten wäre er allein vor Benaglio aufgetaucht.

Wolfsburg übernimmt jetzt die Initiative. Es wird schnell gespielt, nur der letzte Pass kommt noch nicht an. Lautern steht hinten ganz gut und konnte so bisher größere Gefahr vom eigenen Tor abwenden.

Mittlerweile hat sich das Geschehen, haben sich beide Mannschaften besser postiert und organisiert. Was bisher aber nur dazu führt, dass trotz weniger Fehlpässe nichts in der Spitze ankommt. Und das gilt für beide Mannschaften.

Weiter eine sehr zerfahrene Partie, Spielfluss ist hier noch nicht zustandegekommen. Dazu tragen auch die vielen Unterbrechungen bei, die durch die harte Gangart beider Teams zustandekommen. Wenn der Ball mal bis in den Strafraum gelangt, dann eher zufällig.

Der Beginn ist von Nervosität geprägt. Beide Teams mit vielen Fehlpässen. Lautern versteckt sich überhaupt nicht, riskiert auf dieser Weise aber auch eine Menge.

Noch ein Blick auf die Aufstellungen: 6(!) Veränderungen beim VfL Wolfsburg im Vergleich zur Vorwoche. Bei Lautern ist man da konstanter unterwegs, und Itay Shechter soll vorn als Ersatz für Srđan Lakić die Tore machen.

Der Ball rollt!

Noch einmal zurück zu Srđan Lakić: Im Interview mit einer großen deutschen Sportzeitschrift sagte der Stürmer: "Lautern ist meine Vergangenheit, der VfL meine Zukunft. Wenn ich treffe, werde ich glücklich sein". Nun, glücklich sein kann man ja auch ohne zu jubeln - wir sind gespannt!

Ein Thema vor diesem Spiel ist natürlich auch die Vertragsauflösung von Arne Friedrich. Warum der 82fache deutsche Nationalspieler seinen Vertrag beim VfL Wolfsburg aufgelöst hat, und was er für die Zukunft plant, ist nach wie vor unklar.

Und so stellt sich die Frage: trifft der Kroate heute gegen seinen Ex-Club und führt damit Wolfsburg wieder auf die Siegerstraße? Und wenn ja: wird er seine(n) Treffer bejubeln? Wohl eher nicht. Und was, wenn die Lauterer hier gewinnen und so Lakić mitsamt seinem neuen Team in eine noch tiefere Krise stürzt? Allein die Personalie Srđan Lakić verleiht dem Spiel eine besondere Würze.

Beim 1. FC Kaiserslautern ist nach dem 3:1 vom vergangenen Wochenende im Derby gegen Mainz wieder so etwas wie Aufbruchsstimmung zu spüren. Mit dem positiven Erlebnis im Rücken wollen die Lauterer nun wieder so auftreten, wie in der unerwartet starken letzten Spielzeit. In der hatte allerdings der bereits genannte Srđan Lakić mit seinen vielen Treffern keinen unwesentlichen Anteil am Erfolg des FCK.

Vor allem für den gastgebenden VfL mit Trainer Felix Magath, dem teuren Kader und den vielen Neuzugängen (zu denen auch Srđan Lakić, aus Kaiserslautern gekommen, gehört) ist die Situation besonders heikel. Gegen die Gäste aus der Pfalz zählt heute nur ein Sieg, ansonsten brechen turbulente Zeiten an in Wolfsburg.

Das ist schon eine Art von Krisengipfel hier und heute zwischen Wolfsburg und Lautern, wenn man so früh in der Saison überhaupt davon reden kann. Aber es ist nun einmal so, dass der 14. dern 15. empfängt, und beide Teams hatten sich das ganz bestimmt völlig anders vorgestellt nach 6 absolvierten Partien.