FC Schalke 04 vs. HSV: Noten und Einzelkritik

Zum Auftakt der Zweitliga-Saison haben sich der FC Schalke 04 und Hamburger SV einen spektakulären Schlagabtausch geliefert. Dabei drehte der HSV nach einem zwischenzeitlichen Rückstand die Partie und entführte dank des 3:1-Erfolgs die drei Punkte aus Gelsenkirchen. Noten und Einzelkritik zu allen Akteuren:

Ersetzte den mit dem Coronavirus infizierten Fährmann. Hielt bei seiner ersten Aktion gleich Glatzels Elfmeter (28.). Zeigte auch bei Leibolds Freistoß (53.) einen starken Reflex, konnte den Nachschuss aber nicht verhindern. Wurde für einen waghalsigen Ausflug aus dem Sechzehner (54.) nicht bestraft. Blieb bei den späten Rückschlägen (87./90.) machtlos.

Wirkte in der Schalker Innenverteidigung lange sicher. Gewann wichtige Duelle, strahlte gerade in der Luft Autorität aus. Konnte die drei Gegentreffer aber nicht verhindern. Konnte die Löcher in der Schlussphase nicht stopfen.

Verursachte durch ein völlig unnötiges Einsteigen gegen Kinsombi (27.) den Hamburger Strafstoß, der dank Torwart Langer ohne Konsequenzen blieb. Agierte auch in der Folge ungestüm und schenkte dem HSV vor dem 1:1 (53.) den Freistoß. Wurde kurz darauf ausgewechselt.

Rückte nach 57 Minuten in die Schalker Hintermannschaft. Blockte Wintzheimers Versuch (62.) gerade noch zur Ecke ab. Rückte vor dem 1:2 (87.) auf die rechte Seite heraus und wurde von seinem Gegenspieler zu einfach geschlagen. Fehlte anschließend im Zentrum. War vor dem 1:3 (90.) zu weit aufgerückt.

Profitierte von seiner Erfahrung und bereinigte durch sein Stellungsspiel einige Hereingaben. Konnte beim Hamburger Ausgleich (53.) nur zusehen. Wackelte in der Schlussphase wie die gesamte Schalker Defensive. Hat mit seinen Kollegen noch Steigerungspotenzial.

Startete stark und machte auf seiner rechten Seite viel Betrieb. Baute jedoch mit zunehmender Spielzeit ab und beschränkte sich in der zweiten Halbzeit nur noch auf seine Defensivpflichten. Blieb dabei nicht fehlerfrei.

Wurde seiner Jobbeschreibung gerecht und ging entschlossen in die Zweikämpfe. Verlor in der zweiten Hälfte zunehmend an Zugriff, erlaubte dem HSV teils zu viel Raum im Zentrum. Überließ die kreativen Momente seinen Mitspielern.

Führte den FC Schalke bei seiner Rückkehr gleich als Kapitän auf das Feld. Hinterließ in der Anfangsphase einen soliden Eindruck. Verletzte sich bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Leibold (16.) am Knie. Biss noch 15 Minuten auf die Zähne, musste letztlich dennoch ausgewechselt werden.

Ersetzte Latza im Mittelfeldzentrum. Fügte sich nahtlos in der Schalker Mannschaft ein. Konnte aufgrund seiner Unerfahrenheit den Einbruch in den letzten Minuten nicht verhindern. Eine insgesamt durchwachsene Vorstellung!

Schaltete sich auf dem linken Flügel immer wieder mit nach vorne ein. Sorgte mit einem Freistoß aus dem Halbfeld (45.) für Gefahr. Hatte das 2:1 auf dem Fuß, vergab jedoch freistehend vor Heuer Fernandes (55.). Musste mit ansehen, wie die Tore letztlich auf der anderen Seite fielen.

Feierte ein gelungenes Debüt im Schalke-Trikot! Stand zwei Tage nach seiner Ankunft direkt in der Startelf. Eroberte vor den 1:0 (8.) durch ein starkes Tackling den Ball und ebnete somit den Weg zum Tor.

Kam für den starken Drexler ins Team. Konnte den Routinier nicht ersetzen, leistete sich allerdings auch keine größeren Fehler.

Setzte Terodde beim Führungstor (8.) mit einem präzisen Steilpass in Szene. Traf nach einer klasse Einzelaktion (35.) das Außennetz. Belebte durch seine Geschwindigkeit das Schalker Spiel. Gehörte mit zu den besten Knappen!

Vergab früh die erste gute Möglichkeit (5.) auf die Führung. Stellte kurz darauf mit einem überlegten Lupfer auf 1:0 (8.). Stand nach einer Ecke (60.) plötzlich frei und traf zweimal den Pfosten. Deutete seine Klasse mehrfach an.

Überragte im HSV-Tor! Blieb bei Teroddes Führungstreffer (8.) ohne Abwehrchance. Parierte Ouwejans gefährlichen Freistoß (45.) sicher. Rettete sein Team im Eins-gegen-Eins mit dem Niederländer (55.). Zeigte in der Schlussphase teils Weltklasse-Reflexe und konnte sich so für einen dauerhaften Stammplatz empfehlen.

Konnte die Schalker Konter oftmals nicht verhindern. Verlor vor Ouwejans Großchance (55.) einen wichtigen Zweikampf. Steigerte sich in der Schlussphase. Hat trotzdem noch Luft nach oben.

Wirkte bei den sporadischen Schalker Nadelstichen nicht sicher. Wurde von Bülters Chance (35.) schwindelig gespielt und hatte Glück, dass der Angreifer nur das Außennetz traf.

War vor dem 0:1 (8.) hoch aufgerückt, konnte Terodde deshalb nicht mehr abfangen. Initiierte dafür viele Angriffe und überzeugte im Spielaufbau. Agierte mit dem Ball generell sehr forsch und setzte die Anforderungen von Trainer Walter um. Eine gute Partie des Kapitäns!

Hielt sich als Linksverteidiger lange zurück. Leitete nach der Pause die Wende ein, als er durch seinen klasse Freistoß (53.) den Ausgleich provozierte. Machte seine Seite in der Schlussphase dicht und hielt seinen Vorderleuten damit den Rücken frei.

Riss das Spiel im zentralen Mittelfeld an sich, fand jedoch zunächst selten die Lücke in der dicht gestaffelten Schalker Hintermannschaft. Setzte seine Mitspieler im zweiten Abschnitt besser in Szene und ging mit seiner Erfahrung voran.

Holte dank einer geschickten Drehung den Hamburger Elfmeter (27.) heraus. Nahm sich immer wieder seine Pausen, zeigte jedoch auch seinen Spielwitz. Ließ den Ball gut laufen und hielt das Spielgerät so vom eigenen Kasten fern.

Rückte in den letzten 20 Minuten in die Mannschaft. Bereitete das 2:1 (87.) mit einem überlegten Rückpass und war damit direkt an der Wende beteiligt.

Sammelte im Mittelfeldzentrum viele Ballkontakte und zeigte vielversprechende Ansätze. Blieb allerdings wie seine Kollegen lange ohne die zündende Idee. Hatte Mitte der zweiten Halbzeit Feierabend.

Der Matchwinner! Blieb nach seiner Einwechslung lange unsichtbar. Netzte in der Schlussphase (87.) mit einem starken Abschluss zum 2:1 ein und ebnete so den Weg zu den ersten drei Punkten der Saison.

Musste sich in der Offensive lange gedulden, wurde im Verlauf der Partie zunehmend aktiver. Wurde bei seinem Schuss aus spitzem Winkel (62.) von Becker geblockt.

Überzeugte bei seinem Kurzeinsatz durch seine Spielstärke. Lieferte vor dem 3:1 (90.) einen punktgenauen Assist und ermöglichte dadurch die vorzeitige Entscheidung.

Wirbelte zumeist über die rechte Seite. Bleib mit seinen Dribblings lange ohne Ertrag. Belohnte sich in der 90. Minute mit dem Treffer zum 3:1. Ein mehr als ordentliches Saisondebüt!

Erlebte bei seinem ersten Spiel für den HSV eine Achterbahnfahrt! Verschoss den Hamburger Elfmeter (28.). Staubte dafür zu Beginn der zweiten Hälfte eiskalt zum 1:1 (53.) ab. Wurde in der Schlussphase ausgewechselt.

Feierte in der Schlussphase sein HSV-Debüt. Konnte dabei nicht mehr den Lucky Punch setzen.