Die Gewinner und Verlierer in NFL-Woche 5

Die fünfte Woche der NFL-Saison ist so gut wie im Kasten. Spektakel, Klatschen und Comebacks hielten einmal mehr Einzug im Liga-Alltag. Unterdessen knackte Justin Jefferson in London Rekorde, in Texas gibt es Grund zur Freude und bei den Cardinals haben sie den Depp der Woche gefunden. sport.de zeigt Euch die Gewinner und Verlier in Woche 5.

Erneut musste Mac Jones für den verletzten Brock Purdy einspringen und dabei im Prinzip auf seine gesamte Offensive verzichten. Dennoch führte Jones sein Team zum Sieg gegen starke Rams. Ein Lob gebührt dafür natürlich auch Playcaller Kyle Shanahan und Wide Receiver Kendrick Bourne, die Jones kräftig unter die Arme griffen.

Die Minnesota Vikings fahren einen knappen Sieg in London ein. Stark dabei erneut: Justin Jefferson. Der Receiver ist nun mit insgesamt 488 Receiving Yards der erfolgreichste Receiver auf internationalem Boden. Zudem überholte er Jerry Rice mit nun bereits 7881 Receiving Yards in den ersten sechs Saisons der Karriere und ist damit in dieser Auflistung nun Dritter.

Einen Lamar Jackson zu ersetzen ist fast unmöglich. Auch Cooper Rush scheiterte mit drei Interceptions und ohne Touchdown krachend an dieser Aufgabe. Doch steht er nur stellvertretend für die Ravens, die ein unglaubliches Lazarett vorzuweisen haben und nach der erneuten Pleite die Playoffs nur noch verschwommen am Horizont sehen können.

In der Vorwoche sorgte Dart für jede Menge Hype, als er bei seinem ersten NFL-Start den ersten Saisonsieg der Giants eintütete. Bei den New Orleans Saints - einem der schlechteren Teams der Liga - sah Dart mit gleich drei Turnovers dann aber doch wieder aus wie ein ganz normaler Rookie, der noch viel lernen muss.

War das der Befreiungsschlag für die Houston Texans und C.J. Stroud? Der Quarterback der Texans spielte ein blitzsauberes Spiel und warf vier Touchdowns. Dass es dabei gegen die komplett am Boden liegende Ravens-Defense ging? Geschenkt!

Und auch der zweite texanische Spielmacher lieferte ab. Dak Prescott und seine Offense sehen aktuell auch ohne CeeDee Lamb sehr gefährlich aus. Das liegt auch daran, dass Prescott momentan sehr stark agiert. Wenn er diese Form halten kann, werden die Cowboys noch einige Spiel gewinnen.

Von einem gewonnenen Spiel kann Aaron Glenn nur träumen. Er wurde mit den New York Jets das Opfer von Prescott und Co. Die Jets sind das einzige Team ohne Sieg, fünf Pleiten in Folge hatte ein neuer Head Coach der Jets zuvor noch nie einstecken müssen. Die Luft wird immer dünner im Big Apple.

Jonathan Taylor ist weiter nicht zu stoppen. Der Running Back der Colts verdoppelte sein Touchdown-Konto auf sechs Besuche in der Endzone und führt damit die NFL an (gemeinsam mit Amon-Ra St. Brown). Zudem ist er nach fünf Wochen mit bereits 480 Yard der aktuell beste Rusher der NFL.

Panthers-RB Rico Dowdle liegt in dieser Statistik im Übrigen auf Platz 18 mit 289 Rushing Yards. 206 (!) davon erzielte er jedoch alleine beim Panthers-Comeback gegen die Dolphins. Dowdle krönte zudem seine überragende Leistung mit einem Touchdown.

Apropos Run Game: Eigentlich besitzen auch die Philadelphia Eagles eine und zwar ein ziemlich gutes. Das schien der Titelverteidiger gegen die Broncos allerdings vergessen zu haben. Insgesamt waren es bei der ersten Niederlage der Saison lediglich elf Läufe, ein Kneel Down von Jalen Hurts mitgezählt.

Über ganz andere Dinge zerbricht man sich in der Sin City den Kopf. Dort findet Quarterback Geno Smith überhaupt nicht zu seinem Spiel. Im Gegenteil. Der Spielmacher schenkte gegen die Colts seine Interceptions 8 und 9 her. Damit steht Smith in dieser unrühmlichen Kategorie weiter unangefochten an der Spitze.

Die Tampa Bay Buccaneers lieferten sich das nächste hochspannende Duell und sahen abermals wie der sicherer Verlierer aus. Dann schlug jedoch die Stunde von Linebacker Lavonte David, der die Interception gegen Sam Darnold fing und sein Team auf die Siegerstraße brachte.

Die Tennessee Titans und Cam Ward haben ihr erstes Spiel in dieser Saison gewonnen! Danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen, doch die Titans bewiesen Nehmerqualitäten und Kampfgeist. Sie drehten die Partie gegen die Cardinals und siegten mit auslaufender Uhr.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ein Cardinals-Akteur kräftig mithalf. Running Back Emari Demercado hatte 75 Yards bis zur Endzone zurückgelegt, feierte seinen vermeintlichen Touchdown aber einige Zentimeter zu früh. Statt Touchdown für die Cardinals, gab es Touchback für die Titans. Der Weg zum Comeback war damit frei.

Justin Herbert und die Los Angeles Chargers mussten nach drei Siegen zum Auftakt die zweite Pleite in Folge hinnehmen. Herbert selbst hat mit einer späten Interception seinen Anteil daran, zudem ließ ihn seine löchrige Offensive Line mehrfach im Stich. Mit Blick auf die dortigen Ausfälle macht das für die nahe Zukunft wenig Mut.

Im Sunday Night Game konnten die Patriots die scheinbar übermächtigen Bills ärgern. Stefon Diggs drehte gegen sein Ex-Team dabei mächtig auf. Er fing zehn Pässe (12 Targets) für 146 Yards - die meisten für einen Ex-Bill gegen die Bills überhaupt. Und er bewies dabei sehr gute Übersicht, improvisierte immer wieder Routes, um Maye bei Scrambles eine Anspielstation zu bieten

Bedient wurde Diggs dabei natürlich von Drake Maye, der aktuell gefühlt in jeder Woche besser wird und ein starkes Spiel hinlegte. Gerade der erste Game-Winning-Drive seiner Karriere war beeindruckend.

Auf Seiten der Ball steht und fällt alles mit dem QB. Und dieser war dieses Mal einfach nicht gut genug und leistete sich zwei der drei Turnover im Spiel, wobei die Red-Zone-Interception der Wendepunkt im Spiel war. Diese gab den Patriots Rückenwind und erlaubte es ihnen, zwischenzeitlich davon zu ziehen.