Die Quarterbacks der Colts seit Andrew Luck

Mit Andrew Luck hatten die Indianapolis Colts einen der besten NFL-Quarterbacks seiner Zeit in den eigenen Reihen. 2018 musste Luck seine Karriere aufgrund von Verletzungen früh beenden. Seither wurde die Position des Spiemachers in Indy häufig neu, aber selten gut, besetzt. Mit Daniel Jones schicken die Colts bereits ihren 12. Starter seit Andrew Luck ins Rennen.

2017 hatte Brissett noch den verletzten Andrew Luck als Backup für die gesamte Saison ersetzt, nach dessen Karriereende übernahm er dann den Job als Starter. Keine 3000 Passing Yards und ein QB Rating von nur 52,1 kosteten ihn diesen Job am Ende wieder.

Ein doppelt so gutes QB Rating hatte derweil Brian Hoyer, als er den angeschlagenen Brissett in Woche 9 ersetzen musste. Zudem erzielte Hoyer drei Touchdowns. Das war dem Journeyman vier Jahre lang nicht mehr gelungen. Was zeigt, wieso er halt eben nur ein Backup war. Achja: Das Spiel verloren die Colts trotzdem.

Für die neue Saison wollten die Indianapolis Colts dann frischen Wind ins Team bringen. Naja, besonders frisch war dieser Wind irgendwie doch nicht, denn Philip Rivers war seiner Zeit schon knapp 40 Jahre alt. Er erfüllte sein Einjahresvertrag, spielte solide und beendete nach der Saison seine Karriere.

Und so waren die Colts abermals auf der Suche nach einem Spielmacher. Die Wahl fiel auf Carson Wentz. Dieser hatte in der Vorsaison 16 Touchdowns und 15 Interceptions in 12 Spielen geworfen und seinen Starting Job bei den Eagles verspielt. Trotzdem zahlte Indy einen Dritt- und einen Erstrundenpick, für den sie eine gute, aber nicht herausragende Wentz-Saison bekamen.

Neues Jahr, neuer Quarterback, so das Credo der Colts, die Wentz per Trade an Washington abgaben und Matt Ryan von den Falcons loseisten. Dieser musste dort aus Kostengründen gehen Die Colts gaben fleißig Geld aus, bekamen aber nur einen Schatten von Ryans altem Selbst. Ryan wurde nach der Saison entlassen und beendete seine Karriere.

Weil Ryan - oder sein schlechterer Zwilling - dann auch noch verletzt war, durfte sich Sam Ehlinger im Saisonverlauf drei Mal als Starter beweisen. Ehlinger war im Vorjahr gedraftet worden, erwies sich überraschenderweise aber auch nicht als Heilsbringer.

Ebenso wenig wie Nick Foles, der zum Saisonende auch noch zwei Starts bekam und dabei grandios ablieferte. Ganze 0 Touchdowns und vier Interceptions standen zu Buche. Ebenso wie bei Ryan waren die Colts die letzte Station der NFL-Karriere. So konnten die Colts innerhalb einer Saison einen Regular Season MVP und einen Super Bowl MVP in den Ruhestand schicken. Auch eine Leistung.

In der Folgesaison - wie sollte es anders sein - holten die Indianapolis Colts mal wieder einen neuen Quarterback. Dieses Mal jedoch schien man in Indy einen vernünftigen Plan zu haben und pickte Anthony Richardson mit dem vierten Pick des Drafts. Eine neue Zeitrechnung sollte beginnen, so die Idee.

Diese hielt genau vier Wochen, denn dann musste Gardner Minshew die Kohlen für den verletzten Richardson aus dem Feuer holen. Und Minshew spielte eine überraschend gute Saison als Backup, empfahl sich für "höhere" Aufgaben und ging als Starter zu den Raiders.

Und so war die Bahn wieder frei für den wiedergenesenen Anthony Richardson, der in seiner zweiten NFL-Saison endlich durchstarten sollte. Daraus wurde allerdings nichts. Der athletische Spielmacher fand sich kaum zurecht und wurde im Saisonverlauf gleich mehrfach auf die Bank verfrachtet.

Altmeister Joe Flacco übernahm. Klar, warum auch nicht, schließlich hatte man mit Philip Rivers und Matt Ryan bereits zwei Mal riesige Erfolge mit einem früheren Superstar um die 40 gehabt...

Zwei Saisons in Folge mit demselben QB zu beginnen, hat dann auch wieder gereicht. Die Colts holten Daniel Jones, um ihn offiziell mit Anthony Richardson konkurrieren zu lassen. Doch wenig überraschend setzte sich Daniel Jones durch, was mehr über Anthony Richardson aussagt, als über ihn.