Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel geht als einer der Mitfavoriten in die 112. Tour de France. Ex-Fahrer Thomas De Gendt traut der belgischen Nummer eins einiges zu. Von einem Sieg im Duell mit Tadej Pogacar ist Evenepoels Landsmann aber nicht überzeugt.
Mit Tadej Pogacar gibt es bei der Tour de France 2025 nur einen Gejagten. Remco Evenepoel gehört zum auserlesenen Feld der Top-Jäger, denen zumindest Teilerfolge gegen den slowenischen Dominator zugetraut werden. Thomas De Gendt glaubt allerdings nicht, dass sein belgischer Landsmann schon gut genug ist, um König Tadej vom Thron zu stoßen.
"Um ehrlich zu sein: Wenn Tadej Pogacar so stark in die Tour de France geht, und ich wünsche das niemanden, ist Remco Evenepoels einzige Chance auf einen Sieg ein Unfall von Pogacar. Sonst wird es sehr, sehr schwer für Remco und jeden anderen, überhaupt nah dran zu bleiben", schrieb De Gendt in seiner "CyclingNews"-Kolumne.
"In Remcos Kopf ist Pogacar nicht außer Reichweite"
Obwohl Evenepoels Chancen auf den Tour-Sieg auf dem Papier gering sind, ist De Gendt fest davon überzeugt, dass der Doppel-Olympiasieger von Paris mit maximalem Selbstbewusstsein in die Große Schleife starten wird.
"In Remcos Kopf wird wahrscheinlich nicht mal Pogacar außer Reichweite sein. Aber das muss auch so sein, denn wenn du davon ausgehst, dass Pogacar für dich unerreichbar ist, hast du schon vor dem Start verloren. Das Gleiche gilt auch für Vingegaard. Er wird nicht an den zweiten Platz denken, sondern nur an den Sieg", schrieb der frühere Profi, der im Laufe seiner Karriere selbst neun Mal an der Tour teilnahm.
"Die Leute glauben, das Gelbe Trikot verleiht Flügel, aber ..."
Was Evenepoel laut De Gendt in die Karten spielen wird, ist das frühe Einzelzeitfahren auf der 5. Etappe. Hier ist der Belgier von allen Top-Fahrern der beste. Geht auf den ersten Etappen alles gut, könnte der 25-Jährige in Gelb fahren. Aber reicht das am Ende? Nein, findet De Gendt.
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"Die Leute glauben, das Gelbe Trikot verleiht Flügel, ein gewisses Extra, wenn man es verteidigen muss. Aber falls Pogacar nicht krank wird oder einen Unfall hat, bleibt Tadej der Hauptfavorit und wird nur sehr schwer zu schlagen sein", urteilte De Gendt.