Vor 20 Jahren startete Bob Hanning sein Engagement bei den Füchsen Berlin, legte damals als Geschäftsführer bei dem Klub aus Reinickendorf los. Am vergangenen Sonntag kam Hanning als Top-Funktionär bei dem Hauptstadtklub endgültig auf dem Gipfel seines Schaffens an, nachdem die Füchse Berlin ihre erste deutsche Handball-Meisterschaft klargemacht hatten. Der Klubboss selbst zeigte sich im Anschluss emotional völlig aufgelöst.
Im Jahr 2005 wurde Bob Hanning als Geschäftsführer beim damaligen Zweitligisten installiert. Mit seiner Personalplanung und Sponsorenpolitik gelang dem Klub aus Berlin schnell der Aufstieg in die HBL.
International feierten die Füchse vor allem in den 2010er-Jahren bereits große Erfolg wie den Triumphen beim Super Globe 2015 und 2016. In der HBL, der stärksten Handball-Liga der Welt, musste sich der Klub bislang aber stets hinter der großen Konkurrenz um den SC Magdeburg, den THW Kiel oder die SG Flensburg-Handewitt anstellen.
Bis vergangenen Sonntag! Da nämlich machte die Mannschaft von Erfolgscoach Jaron Siewert dank eines 38:33-Auswärtssiegs bei den Rhein-Neckar Löwen endlich die erste deutsche Meisterschaft perfekt.
"Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich es noch nicht realisiert, das wird noch ein bisschen brauchen", zeigte sich Bob Hanning in einem Videobeitrag auf seinem Instagram-Kanal nach dem Schlusspfiff noch völlig aufgelöst.
Hanning: "Spiel hat sich total beschissen angefühlt"
Vor allem die Dramaturgie des letzten Spieltags machte dem 57-Jährigen deutlich zu schaffen, immerhin lagen die Berliner bei den Rhein-Neckar Löwen bis zur 41. Minute zunächst mit bis zur vier Toren in Rückstand.
"Das Spiel hat sich total beschissen angefühlt. Das war 60 Minuten OP der Weißheitszähne ohne Betäubung. Wir haben es nicht geschafft, eine Torhüter-Leistung aufs Parkett zu kriegen und haben keinen Zugriff in der Abwehr gehabt", so der langjährige Füchse-Macher.
Erst die klare Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, der insgesamt mit 21:13 gewonnen wurde, führten am Sonntagnachmittag dann doch noch zur lang ersehnten ersten Meisterschale für die Füchse.
"Man hat 30 Minuten lang diese Anspannung, ich will es nicht Angst nennen, förmlich gespürt. Die zweite Halbzeit war 'Liebe pur' und das Rückbesinnen auf das, was wir können und wofür wir stehen. Das hat die Mannschaft grandios gelöst und ich bin natürlich überglücklich. Aber ganz angekommen ist es bei mir im Moment noch nicht", fügte Bob Hanning hinzu, der nach Schlusspfiff gemeinsam mit den Spielern und weiteren Funktionären die große Handball-Party startete.