Nach Startschwierigkeiten kommt Mathys Tel bei Tottenham Hotspur immer besser zurecht. Die Leihgabe des FC Bayern befindet sich vor dem Europa-League-Finale am Mittwoch (live ab 20:40 Uhr bei RTL und auf RTL+*) dennoch am Scheideweg der Karriere.
Rund zwei Monate mussten die Fans von Tottenham Hotspur auf den ersten Premier-League-Treffer von Mathys Tel warten.
Im Februar hatte Tel zwar schon bei der 1:2-Niederlage im FA-Cup gegen Aston Villa sein erstes Tor für sein neues Team erzielt. In der Liga folgte sein Debüt-Jubel beim 3:1-Sieg aber erst Anfang April gegen den FC Southampton.
Nur eine Woche später netzte Tel beim 2:4 gegen die Wolverhampton Wanderers erneut ein. Was lange währt, wird endlich gut, so die Hoffnung der in dieser Saison so gebeutelten Fans des Tabellen-17. der Premier League.
Denn obwohl die Leihgabe des FC Bayern seitdem nicht mehr traf und nur noch eine weitere Vorlage beisteuerte, ist man auf der Insel mit seiner Entwicklung durchaus zufrieden. In den vergangenen sechs Premier-League-Duell stand Tel stets in der Startelf - fünf Mal davon durfte er sogar über die volle Distanz ran.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Dass Tel so viel Spielzeit bekam, hing mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Superstar Heung-min Son zusammen. "Sonny (Heung-min Son, Anm. d. Red.) war in den letzten Wochen nicht da. Wir brauchten ihn, um die Lücke zu füllen, und ich denke, er hat es gut gemacht", wurde Mathys Tel von Tottenham-Trainer Ange Postecoglou Anfang Mai auf einer Pressekonferenz gelobt.
Verliert Tel mit Postecoglou einen Fürsprecher bei den Spurs?
Der Australier gilt als großer Tel-Fan. "Er hat die Informationen aufgenommen und versteht seine Rolle ein wenig besser, insbesondere auf der linken Seite. Wieder einmal ist er uns wichtig", schwärmte der Coach unlängst von seinem Schützling: "Wir verlangen viel von Mathys Tel, der links und dann in der Mitte spielt. Er lernt ständig dazu."
Nach der Horror-Saison der Londoner, die im Finale der Europa League am Mittwoch (live ab 20:40 Uhr bei RTL und auf RTL+*) gegen Manchester United gerettet werden soll, droht Postecoglou allerdings womöglich das Aus bei den Engländern.
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Tel könnte damit einen wichtigen Fürsprecher verlieren. Der 20-Jährige ist nur noch bis zum Saisonende an Tottenham verliehen. Die Spurs besitzen eine Kaufoption für den kommenden Sommer, die laut "Sport Bild" eine Ablöse von rund 60 Millionen Euro vorsieht - abzüglich der Leihgebühr von zehn Millionen Euro.
Zuletzt verdichteten sich die Zeichen, dass die Lilywhites auch in Zukunft weiter auf Tel setzen wollen. Laut Transfer-Experte Fabrizio Romano glaubt man an Tels Potenzial und sei mit der Entwicklung des Angreifers zufrieden.
Insbesondere Klub-Boss Daniel Levy setze sich für eine feste Verpflichtung ein, hieß es zuletzt auch in der "Sport Bild".
Lässt sich der FC Bayern auf weniger Ablöse ein?
Dass aber tatsächlich weitere 50 Millionen Euro zum FC Bayern fließen, gilt als unwahrscheinlich. Das britische Portal "TBR Football" hatte zuletzt berichtet, in London hoffe man darauf, den Betrag noch einmal nachverhandeln zu können.
Der FC Bayern ist angeblich zumindest bereit, sich darauf einzulassen. Man sei an der Säbener Straße durchaus offen dafür, den Spurs einen Preisnachlass für den französischen U21-Nationalspieler zu gewähren, berichtete die "Sport Bild" in der vergangenen Woche.
Wie hoch der Tel-Rabatt ausfallen könnte, ging aus dem Bericht der Sportzeitung allerdings nicht hervor. In München erwarte man jedenfalls eine baldige Kontaktaufnahme der Engländer.
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Tottenham-Insider und Ex-Spieler Mick Brown äußerte zuletzt jedoch Zweifel an den Transferabsichten der Nordlondoner. "Nach allem, was ich höre, denke ich, dass er zum FC Bayern zurückkehren wird", sagte er bei "Football Insider".
Brown glaubt, dass man in Tottenham letztlich nicht vollends vom Offensiv-Talent überzeugt ist. Seit er in der Premier League aktiv sei, habe Tel "die Erwartungen nicht ganz erfüllt und ich denke, wir sehen jetzt einige der Gründe, warum Bayern ihn unbedingt gehen lassen wollte", urteilt Brown.
Sollte Tottenham allerdings die Europa League gewinnen, sich damit einen Platz in der kommenden Champions-League-Saison und große Mehreinnahmen sichern, könnte sich das Blatt jedoch wenden.
Sollte Tel aber zum FC Bayern, wo sein Vertrag noch bis 2029 datiert ist, zurückkehren, ist unklar, ob es überhaupt eine gemeinsame Zukunft gibt - schließlich sind die Münchner auf Verkäufe angewiesen, um sich Neuzugänge leisten zu können. Zudem ist der deutsche Rekordmeister in der Offensive gut besetzt. Tel würde vermutlich wieder nur ins zweite Glied rücken.
FC Bayern mit Tel-Entwicklung zufrieden
Beim FC Bayern ist man jedenfalls mit der Entwicklung Tels und dem Leihgeschäft mit den Engländern zufrieden. "Natürlich schauen wir auch auf Mathys Tel", sagte Christoph Freund bei "Spox".
Verantwortliche der Münchner verfolgen den Youngster "intensiv", so der Sportdirektor: "Ihm gefällt es bei Tottenham sehr gut. Es tut ihm gut, dass er viel auf dem Platz steht", betonte der Österreicher.
Ob das für eine Zukunft bei den Spurs oder beim FC Bayern ausreicht - oder ob der Stürmer einen Neuanfang bei einem anderen Klub wagt, bleibt abzuwarten. Mit einem ersten Treffer in der Europa League könnte er am Mittwochabend sicher Argumente sammeln.
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