Ein mögliches Verbot des Tush Push war das große Thema beim League Meeting der NFL in Palm Beach/Florida. Doch zu einer Abstimmung über den Antrag der Green Bay Packers kam es am Ende doch nicht. Noch nicht.
Nachdem man sich in diversen Gremien über die Fortführung oder Abschaffung des Tush Push, den die Philadelphia Eagles besser als jedes andere Team der NFL beherrschen, beraten hat, ist es am Dienstag am Ende doch nicht zu einer Abstimmung über ein Verbot seitens der Teameigner gekommen.
Weitere Diskussionen seien erforderlich, hieß es aus Ligakreisen. Zudem berichteten mehrere Medien darüber, dass höchstens 16 der 32 Owner für ein Verbot gestimmt hätten. Zur Durchführung einer Regeländerung sind jedoch mindestens 75 Prozent der Stimmen, also 24, erforderlich.
Nun geht man davon aus, dass das Thema beim Spring League Meeting in Eagan/Minnesota am 20. und 21. Mai erneut auf der Agenda stehen wird.
NFL hat Bedenken bei Fokus auf ein Team
Der Antrag der Packers sah vor, dass es verboten werden sollte, dass ein Teamkollege einen Spieler, der under Center steht und den Snap bekommt, sofort von hinten anzuschieben. Also im Grunde das, was die Eagles beim Tush Push machen. Auch wenn die Eagles dies nicht "sofort" nach dem Snap, sondern mit ein wenig Verzögerung spielen. In jedem Fall ist es unüblich, dass ein Regeländerungsantrag speziell für ein Play eines bestimmten Teams verfasst ist, was wohl für Unmut bei einigen Teameignern gesorgt haben soll.
Der Vorsitzende des Wettbewerbskomitees erklärte entsprechend: "Viele Teams hatten viele Ansichten", sagte McKay. "Ich denke, erstens möchte ich auf das zurückkommen, was ich neulich gesagt habe: Man sollte niemals wollen, dass eine Diskussion in einem Raum auf ein oder zwei Teams projiziert wird. Das war noch nie etwas, das wir gerne getan haben."
Aufgrund dessen boten die Packers am Dienstag daher an, auf die ursprüngliche Regel zurückzugehen, die das Anschieben von Mitspielern generell verboten hatte. Teampräsident Mark Murphy erklärte dazu: "Eigentlich haben wir darüber gesprochen, zu der Formulierung zurückzukehren, die wir früher in der Liga hatten, bis, ich glaube, 2005 die Änderung vorgenommen wurde. Das würde im Grunde genommen das Schieben des Runners verbieten."
Viele Teamvertreter äußerten zuletzt Bedenken über die Sicherheit und Gesundheit der Spieler bei diesem Play, obgleich es laut der NFL keine Daten gibt, die suggerieren, dass der Tush Push ein gesteigertes Verletzungsrisiko birgt. Commissioner Roger Goodell sagte dazu: "Es geht über Daten hinaus. Wir untersuchen auch den Verletzungsmechanismus ... und daraus ergibt sich, dass wir das Risiko einer bestimmten Spielweise zeigen können."
Goodell stellt Anschieben generell infrage
Goodell führte weiter aus: "Es gibt viele Diskussionen darüber, zur vorherigen Regel vor 2005 zurückzukehren", sagte er. "Ich denke, das ergibt in vielerlei Hinsicht Sinn, weil es über nur diesen einen Spielzug hinausgeht. Es gibt viele Spielzüge, bei denen man sieht, wie jemand jemanden schiebt oder zieht, die nicht in der 'Tush Push'-Formation stattfinden und bei denen ich denke, dass sie ein erhöhtes Verletzungsrisiko bergen. Daher wird das Komitee das prüfen und im Mai mit einigen Vorschlägen zurückkommen."
Bis Mai ist der Tush Push damit erstmal weiter legal. Was dann kommt, scheint völlig offen.