Rund zwei Wochen vor dem Beginn der Weltmeisterschaft liegen die Nerven im polnischen Skisprung-Team blank. Verbands-Präsident Adam Malysz hat für die sportliche Krise der eigenen Adler nun unter anderem Sportchef Alexander Stöckl verantwortlich gemacht und den Österreicher öffentlich angezählt.
Mit der Berufung von Alexander Stöckl zum neuen Sportchef wollte der polnische Skisprungverband den eigenen Adlern wieder etwas mehr Aufwind verschaffen. Stand heute ist dieser Plan jedoch gescheitert. Die stolze Skisprung-Nation ist Zeuge einer echten Albtraum-Saison, in der ihr bester Flieger im Gesamtweltcup nur auf dem 13. Platz liegt.
Dieser ernüchternde Status quo veranlasste Verbandschef Adam Malysz nun zu einem öffentlichen Rundumschlag. Unter anderem sein Ziel: Alexander Stöckl.
Skisprung-Legende Malysz von Stöckl "enttäuscht"
"Wir wollten, dass Stöckl der Anführer des gesamten Skisprung-Teams wird. Aber wir haben das Gefühl, dass er etwas zu sehr Teamplayer geworden ist. Ihm fehlt die Distanz", zählte Malysz seinen eigenen Sportchef im "TVP"-Interview öffentlich an.
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Eine erste Abrechnung wird laut Malysz nach der Nordischen Ski-WM in Trondheim (26. Februar bis 09. März) erfolgen. "Jetzt wollen wir keinen Druck auf die Trainer ausüben oder unnötige Schritte unternehmen, aber ich muss ehrlich zugeben, ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass wir mehr von Alex Stöckl bekommen. Er beruhigt uns nur und will, dass wir ihm mehr Zeit geben, aber die Zeit ist nicht da", klagte Polens Skisprung-Legende.
Stöckl will Gespräch mit Malysz suchen
Gleichwohl betonte Malysz, dass Stöckl im polnischen Skisprung-Team auch viele gute Dinge angestoßen habe. So etwa im Austausch mit dem Nachwuchstrainern, denen er seine Analysen vorlegte und klarmachte, dass die richtige Technik am Ende entscheidender sei als das richtige Material.
Überlagert wird dieses Lob aber ganz klar von der deutlichen Kritik, zu der sich Stöckl zunächst nicht äußern wollte. Der norwegischen Zeitung "Dagbladet" sagte der Österreicher lediglich: "Ich werde eine Unterhaltung mit Adam führen."



