Spätstarter Pius Paschke dominiert mit bereits 34 Jahren derzeit den Skisprung-Weltcup - eine beeindruckende Leistungsexplosion, die laut Bundestrainer Stefan Horngacher mehrere Gründe hat.
"Anlaufgeschwindigkeit, Absprung, Flugphase, Landung - Pius ist überall ein bisschen besser geworden. Er ist ein kompletter Springer", schwärmte der 55 Jahre alte Österreicher in "Sport Bild" von Paschkes Fähigkeiten. "Außerdem ist er koordinativ extrem stark. Er ist ein Multi-Sportler, kann so ziemlich alles."
Auch die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer hat Paschke weit nach vorne gebracht. "Pius ist nicht mehr so nervös, wie er es früher ab und zu war. Jetzt kann er sich im zweiten Durchgang oft noch mal steigern, das ist ein Zeichen von mentaler Stärke", schilderte Horngacher.
Paschke hat in der neuen Saison bereits fünf Einzelspringen gewonnen, feierte zudem zusammen mit Andreas Wellinger den Sieg im ersten Super-Team-Wettkampf des Winters in Titisee-Neustadt. Den Gesamtweltcup führt er überlegen an.
Dabei sprang der gebürtige Münchner viele Jahre lang nur im Mittelmaß, pendelte bis 2019 sogar zwischen dem Weltcup und dem Continental Cup, der "2. Liga" des Skispringens. "Pius war schon immer ein hochtalentierter Skispringer. Leider konnte er sich früher nicht konstant im Weltcup etablieren", blickte Horngacher zurück.
Skispringen: Gewinnt Pius Paschke auch die Vierschanzentournee?
Erstes großes Ausrufezeichen in Paschkes Karriere war dann der Team-Triumph bei der WM 2021 in Oberstdorf. "Daran hatte Pius großen Anteil", erinnerte sich Horngacher.
Ihm zufolge könnte Paschke nun sogar der ganz große Wurf gelingen: der Triumph bei der kommenden Vierschanzentournee: "Wenn Pius so springt wie im Moment, kann er die Tournee gewinnen - logisch", erklärte der Bundestrainer.
Großes Lob zollt Paschke auch Team-Kollege Karl Geiger. "Ich freue mich für ihn sehr. Pius springt in dieser Saison auf Weltspitzenniveau und das hat er sich definitiv verdient. Seine Geduld und seine Zuversicht haben sich ausgezahlt", schrieb der 31-Jährige in seiner aktuellen sport.de-Kolumne.
Bei den DSV-Adlern sei es derzeit so "wie in einem Klassenverband: Es gibt derzeit einen Primus und der Rest muss eben noch ein paar Aufgaben erledigen, um sehr gute Leistungen zu zeigen. Aber daran arbeiten wir und daran arbeite ich", erklärte Geiger.
