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Der absehbare Absturz der Zebras

Darum ist der THW Kiel aktuell nur Mittelmaß

Domagoj Duvnjak und der THW Kiel sind ins Mittelfeld der Handball-Bundesliga abgestürzt
Domagoj Duvnjak und der THW Kiel sind ins Mittelfeld der Handball-Bundesliga abgestürzt
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn
20. November 2024, 07:54

Seit rund zwei Jahren läuft der THW Kiel den eigenen Ansprüchen weit hinterher. In der Handball-Bundesliga sind die Zebras mittlerweile ins Mittelfeld abgerutscht. Das sind die Gründe für den Absturz des deutschen Rekordmeisters.

Nachdem der THW Kiel in der vergangenen Saison mit einem Rückstand von 15 Punkten auf Meister SC Magdeburg nur auf dem vierten Tabellenplatz der HBL gelandet ist und damit die Champions-League-Qualifikation klar verpasst hat, galten die Norddeutschen zu Beginn der neuen Spielzeit noch als Mitfavorit auf den Titel.

Nach zehn Spieltagen bleibt aber festzuhalten: Der THW Kiel ist nur noch Mittelmaß.

Mit 12:8 Punkten liegen die Kieler nur auf einem enttäuschenden neunten Tabellenplatz. Auf Spitzenreiter MT Melsungen fehlen bereits sechs Zähler.

Gerade nach der klaren 33:37-Niederlage im Derby gegen die SG Flensburg-Handewitt ist beim THW Ernüchterung eingekehrt. Auch die weiteren Topspiele gegen die Rhein-Neckar Löwen (27:32), gegen MT Melsungen (21:25) und gegen die Füchse Berlin (26:35) verlor man eindeutig.

Lediglich gegen den SC Magdeburg konnte Kiel mit einem 29:24-Sieg überzeugen.

Gefährliche Abhängigkeit von Duvnjak

Was dem THW Kiel in dieser Saison besonders fehlt, ist Konstanz. "Es ist unfassbar, da gewinnen wir gegen Magdeburg und verlieren zu Hause gegen Melsungen und gegen Flensburg. Wir haben nicht die Konstanz. Das war auch in der letzten Saison unser Problem", haderte auch Spielmacher Domagoj Duvnjak bei "Sport Bild".

Trotz seiner 36 Jahre ist der kroatische Nationalspieler nach wie vor Dreh- und Angelpunkt bei den Zebras. Ein gefährliches Abhängigkeitsverhältnis, mit dem der Klub ein hohes Risiko eingeht.

Duvnjak ist schließlich häufig verletzt, schleppt sich dennoch über den Platz. Über 60 Minuten kann aber auch der Routinier keine Top-Leistungen mehr bringen. "Am Ende waren die Kräfte bei ihm weg", erklärte Trainer Filip Jicha nach der Niederlage gegen Flensburg, bei der Duvnjak mit sechs Treffern gemeinsam mit Emil Madsen bester Kieler Werfer war.

Die Abhängigkeit von Duvnjak zeigt ein weiteres Problem des THW auf: Der Umbruch ist noch nicht erfolgreich vollzogen worden.

Umbruch beim THW Kiel noch nicht vollzogen

Mit Emil Madsen und Bence Imre hat der THW Kiel im Sommer zwar zwei junge vielversprechende Spieler unter Vertrag genommen, die internationale Erfahrung haben. Die Handball-Bundesliga ist für das Duo aber Neuland.

In der Breite sind die Norddeutschen schlichtweg nicht gut genug aufgestellt. Warum sonst sollte man einem 36 Jahre alten, angeschlagenen Duvnjak nicht mal eine Pause gönnen? Im Heimspiel gegen Flensburg war es auf Seiten der Gäste anders. Die SG konnte mit Benjamin Buric und Lasse Möller zwei Spieler einwechseln, die großen Anteil am Sieg hatten.

Dass nicht nur Duvnjak auf dem Zahnfleisch geht, zeigt die Tempogegenstoß-Statistik der Kieler. Nur 14 Tore in zehn Spielen wurde so erzielt. Zum Vergleich: Flensburg kommt auf 44 Treffer per Gegenstoß.

"Dominanz vergangener Zeit ist weg"

Durch die hohe Belastung der Spieler ist das Verletzungsrisiko auch größer. Das bekamen die Kieler gerade zu Saisonbeginn zu spüren. Zwischenzeitlich musste Trainer Jicha auf Torwart Tomas Mrkva sowie die vier Rückraumspieler Harald Reinkind, Mykola Bilyk, Elias Ellefsen á Skipagøtu und Karl Wallinius verzichten.

Erschwerend kommt für den THW Kiel hinzu, dass die anderen Teams immer stärker werden. Eine absolute Top-Mannschaft gibt es in der HBL aktuell nicht. Zwischen Platz eins und Platz neun liegen gerade einmal sechs Punkte.

Beim THW Kiel hat in dieser Saison zudem das Selbstverständnis gelitten. "Wir müssen uns jetzt voll gegen stemmen. Wir müssen wirklich alles, alles, was wir haben, investieren", merkte Rune Dahmke nach der Flensburg-Pleite an.

Der Nationalspieler ergänzte: "Wir können die Sachen nicht locker herunterspielen. Man muss eben auch ganz klar sagen, dass die Dominanz vergangener Zeit weg ist und wir uns alles ganz hart erarbeiten müssen. Das kostet extrem viel Energie. Da merkt man auch, dass irgendwann mal der Tank leer ist, aber anders geht es nicht."

An die Meisterschaft will in Kiel erst einmal keiner denken, auch wenn man den Titel noch nicht abgeschrieben hat. "Das wird brutal schwer. Wir haben acht Minuspunkte. Das ist zu diesem Zeitpunkt in der Bundesliga viel zu viel. Allerdings war die Bundesliga auch noch nie so eng da oben", betonte Duvnjak.

17. Spieltag
  • Spielplan
  • Tabelle
HC Erlangen
HC Erlangen
Erlangen
30
16
SC DHfK Leipzig
SC DHfK Leipzig
DHfK Leipzig
26
13
19:00
Sa, 13.12.
Beendet
ThSV Eisenach
ThSV Eisenach
Eisenach
31
16
Frisch Auf! Göppingen
Frisch Auf! Göppingen
Göppingen
27
9
20:00
Sa, 13.12.
Beendet
TBV Lemgo Lippe
TBV Lemgo Lippe
Lemgo
23
10
THW Kiel
THW Kiel
THW Kiel
23
9
15:00
So, 14.12.
Beendet
MT Melsungen
MT Melsungen
Melsungen
33
16
Bergischer HC
Bergischer HC
Bergischer HC
28
14
16:30
So, 14.12.
Beendet
TSV Hannover-Burgdorf
TSV Hannover-Burgdorf
Hannover-B.
28
13
TVB 1898 Stuttgart
TVB 1898 Stuttgart
TVB Stuttgart
22
12
16:30
So, 14.12.
Beendet
Füchse Berlin
Füchse Berlin
Berlin
35
19
HSG Wetzlar
HSG Wetzlar
Wetzlar
28
13
16:30
So, 14.12.
Beendet
VfL Gummersbach
VfL Gummersbach
Gummersbach
31
16
SC Magdeburg
SC Magdeburg
Magdeburg
32
17
18:00
So, 14.12.
Beendet
Handball Sport Verein Hamburg
Handball Sport Verein Hamburg
Hamburg
32
15
TSV GWD Minden
TSV GWD Minden
GWD Minden
26
16
18:00
So, 14.12.
Beendet
SG Flensburg-Handewitt
SG Flensburg-Handewitt
Flensburg-H
33
15
Rhein-Neckar Löwen
Rhein-Neckar Löwen
Rhein-Neckar
29
15
19:00
So, 14.12.
Beendet
#MannschaftMannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.
1SC MagdeburgSC MagdeburgMagdeburg161510530:42710331:1
2SG Flensburg-HandewittSG Flensburg-HandewittFlensburg-H171232608:5327627:7
3TBV Lemgo LippeTBV Lemgo LippeLemgo171223502:4604226:8
4THW KielTHW KielTHW Kiel161042516:4773924:8
5Füchse BerlinFüchse BerlinBerlin171205589:5197024:10
6VfL GummersbachVfL GummersbachGummersbach17935528:4854321:13
7MT MelsungenMT MelsungenMelsungen17836504:4901419:15
8Rhein-Neckar LöwenRhein-Neckar LöwenRhein-Neckar17827502:4901218:16
9Handball Sport Verein HamburgHandball Sport Verein HamburgHamburg17818537:5251217:17
10TSV Hannover-BurgdorfTSV Hannover-BurgdorfHannover-B.17728500:505-516:18
11Frisch Auf! GöppingenFrisch Auf! GöppingenGöppingen17557468:502-3415:19
12HC ErlangenHC ErlangenErlangen17539489:508-1913:21
13ThSV EisenachThSV EisenachEisenach176110476:501-2513:21
14TVB 1898 StuttgartTVB 1898 StuttgartTVB Stuttgart174310497:521-2411:23
15Bergischer HCBergischer HCBergischer HC174211493:553-6010:24
16TSV GWD MindenTSV GWD MindenGWD Minden174112459:549-909:25
17HSG WetzlarHSG WetzlarWetzlar172114468:535-675:29
18SC DHfK LeipzigSC DHfK LeipzigDHfK Leipzig171313455:542-875:29
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Torjäger 2025/2026

#Name7mTore
1Füchse BerlinMathias Gidsel0155
2TVB 1898 StuttgartKai Häfner74140
3THW KielElias Ellefsen á Skipagøtu0127
4SC MagdeburgÓmar Ingi Magnússon55123
5TBV Lemgo LippeTim Suton1106