An diesen Anblick könnte sich Tim Kleindienst sicher gewöhnen: Eine Grafik, die sein Verein Borussia Mönchengladbach verbreitete, zeigt den Stürmer im Vereinstrikot vor einem Spiegel. In diesem sieht er sich selbst im DFB-Dress – ein Symbol für die erste Nominierung des 29-Jährigen für die deutsche Nationalmannschaft.
"Für mich geht ein Traum in Erfüllung", sagte Kleindienst. Nach Jahren harter Arbeit gehört er erstmals zum Kreis der A-Nationalmannschaft.
Im Bundesliga-Spiel seiner Borussia gegen den FC Augsburg am Freitag (20:30 Uhr/DAZN) wird der Angreifer besonders im Fokus stehen, bevor er in der kommenden Woche zu den Nations-League-Partien gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande aufbricht.
Gladbacher Kleindienst ersetzt den verletzten Füllkrug
Kleindienst reist ins DFB-Quartier nach Herzogenaurach als Ersatz für den verletzten Niclas Füllkrug. Doch der Gladbacher könnte sich als mehr als nur ein Ersatz erweisen. Bundestrainer Julian Nagelsmann lobte die defensive Verlässlichkeit des Stürmers und gab ihm die Chance, sich zu beweisen.
Mit einer Größe von 1,94 Metern ist Kleindienst ein echter Mittelstürmer, aber kein klassischer Neuner. Seine Stärke liegt im Gesamtpaket: Er ist ein "Malocher", wie er selbst sagt, der viel läuft, kämpft und sich nicht scheut, defensiv mitzuarbeiten.
Erfolgreicher Aufstieg mit 1. FC Heidenheim
Vor seinem Wechsel nach Gladbach im Sommer spielte Kleindienst für den 1. FC Heidenheim. Dort wurde er in der Saison 2022/23 zum Aufstiegshelden, als er 25 Tore in der 2. Bundesliga erzielte und das entscheidende Tor zum Aufstieg in der Nachspielzeit gegen Jahn Regensburg schoss. Auch in der Bundesliga zeigt er seine Qualität: Für die Fohlen kommt er bereits auf zwei Tore und eine Vorlage.
Seit seinem Bundesliga-Debüt beeindruckt er besonders durch seine Laufstärke und Zweikampfstärke. Kleindienst hat in der Bundesliga seit der letzten Saison die meisten Zweikämpfe und Sprints absolviert – eine beeindruckende Bilanz für einen Stürmer.
Von Belgien zurück nach Deutschland
Auch international sammelte Kleindienst Erfahrung: 2020 wechselte er zu KAA Gent in Belgien, kehrte aber nach nur einem halben Jahr zu Heidenheim zurück. In Gladbach zeigt er nun seine Reife und seine Bedeutung für das Team. Trainer Gerardo Seoane lobt seine emotionale Art, mit der er das Team motiviert und Lücken für Mitspieler wie Kevin Stöger oder Alassane Plea reißt.
Nächste Woche könnte er diese Rolle auch in der Nationalmannschaft übernehmen – vielleicht an der Seite von Florian Wirtz oder Jamal Musiala.




























