Trainer-Hammer in der Handball-Bundesliga! Der HC Erlangen wirft Johannes Sellin raus und stellt HBL-Ikone Martin Schwalb als Nachfolger ein. Für die Rochade muss der Klub heftige Kritik einstecken.
"Der HC Erlangen hat sich entschlossen, die Position des Cheftrainers neu zu besetzen. Dabei war entscheidend, dass sich einer der erfolgreichsten und erfahrensten deutschen Handballtrainer kurzfristig bereit erklärt hat, den fränkischen Erstligisten ab sofort zu übernehmen", hieß es in einer Mitteilung der Franken.
Beim HC Erlangen unterschrieb Schwalb einen Zweijahresvertrag. Bereits am Mittwoch wird der 61-Jährige sein Debüt beim Pokalspiel gegen den VfL Gummersbach geben.
Eine Ablöse muss der HCE für Schwalb nicht zahlen. Im Sommer war der frühere Trainer als Vize-Präsident beim Handball Sport Verein Hamburg zurückgetreten.
Im April 2016 hatte das Präsidium auf Initiative von Schwalb, der die Hamburger vor der Insolvenz der HSV Handball GmbH (Januar 2016) zum Gewinn der Champions League (2013), des Europapokals der Pokalsieger (2007), des Meistertitels (2011) und des DHB-Pokals (2006, 2010) geführt hatte, auf ehrenamtlicher Basis seine Arbeit aufgenommen.
Schwalbs letzte Trainerstation war bis zum Sommer 2021 bei den Rhein-Neckar Löwen. Dort hatte er seine Tätigkeit niedergelegt, weil er aus familiären Gründen nach Hamburg zurückkehren wollte.
Handball-Bundesliga: HC Erlangen mit Horrorstart
Der HC Erlangen legte einen Horrorstart in die neue Saison der Handball-Bundesliga hin. Nach vier Spieltagen liegen die Franken mit 0:8 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz.
"Der HC Erlangen sah nach dem schwachen Abschluss der Rückrunde der letzten Saison, der wenig überzeugenden Vorbereitung und dem schlechten Saisonstart trotz des engagierten Auftritts in Berlin seine Saisonziele gefährdet", erklärte der HC Erlangen in der Mitteilung.
Schon in der vergangenen Saison hatte der Klub nur knapp den Klassenerhalt geschafft und sich mit Platz 16 gerettet.
Kritik am HC Erlangen
Von dem ehemaligen Nationalspieler und Erlangen-Profi Steffen Fäth gab es nun heftige Kritik an der Entscheidung, Sellin zu entlassen.
"Was natürlich sehr merkwürdig ist, dass da vor - ich weiß jetzt nicht genau wie vielen - Tagen erst die Treue-Bekenntnisse zum Trainer kamen und man jetzt da einen Trainerwechsel vornimmt", sagte der 34-Jährige gegenüber "handball-world".
Der Europameister von 2016 holte weiter aus: "Ich meine, es ist ja kein Geheimnis, dass es in Erlangen - ich sage mal - nicht so leicht ist. Man hat ja jetzt auch über die Jahre gesehen, dass da die Trainer auch relativ schnell dann mal gefeuert werden oder dass es auch hin und wieder so ist, dass die eine Woche das eine erzählt wird - und die nächste Woche passiert etwas ganz anderes."

























