Am Donnerstag geht die Handball-Bundesliga wieder los. Vor dem Saisonauftakt malte HBL-Ikone Christian Zeitz ein düsteres Szenario für den THW Kiel.
"Ich denke, für die Meisterschaft wird es auch diesmal nicht reichen. Da sehe ich Flensburg als Mitfavorit", sagte Zeitz in einem Interview mit dem Portal "handball-world.news".
Das Ziel des THW Kiel müsse das Erreichen der Champions League sein. "Das wird schon schwer genug, wenn wieder nur zwei deutsche Teams über die Tabelle reinkommen sollten", merkte der Ex-Profi an.
Die Abgänge von Niclas Ekberg und Steffen Weinhold bezeichnete Zeitz als "großen Verlust". "Gerade Steffen war in der Abwehr auf der rechten Seite über die vergangenen Jahre hinweg eine Bank. Und auch Niclas ist da immer besser geworden und zuletzt auch für viele Ballgewinne verantwortlich gewesen", so der 43-Jährige.
Dass zudem noch Harald Reinkind länger ausfällt, könnte sich für den THW als Problem erweisen. "Der rechte Rückraum könnte die Schwachstelle werden", mutmaßte Zeitz.
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In Neuzugang Emil Madsen sieht Zeitz zwar grundsätzlich viel Potenzial. "Das ist ein junger Spieler, der mit seiner Unbekümmertheit ähnlich wie Juri Knorr zu Beginn oder Renars Uscins jetzt sicher für viel Freude sorgen kann. Wenn er im Kopf frei bleibt. Ob er aber alleine, gegebenenfalls noch mit Eigengewächs Henri Pabst, den Reinkind-Ausfall auffangen kann, bleibt abzuwarten", merkte der Weltmeister von 2007 an.
Auch an Nationalspieler Lukas Zerbe, der vom TBV Lemgo zum THW Kiel kam, äußerte Zeitz Zweifel: "Lukas Zerbe ist ein guter Spieler. Ob er die Weltklasse hat oder haben wird, die es in Kiel braucht, wird man sehen."
Zeitz warnt den THW Kiel: "Das kann zum Problem werden"
In Neuzugang Andreas Wolff sieht Zeitz allerdings den perfekten Torwart für die Zebras. "Der Rückhalt im Tor war vergangene Saison nicht immer so groß, aber genau der wird heutzutage immer wichtiger. Wolff hat auf jeden Fall das Format, das der THW im Tor braucht", betonte der Linkshänder.
Zeitz warnte allerdings auch vor "einer Kehrseite der Medaille": dem großen Konkurrenzkampf im Tor der Kieler. "Wenn im Herbst Tomás Mrkva wieder fit wird, sind mit ihm, Wolff und Samir Bellahcene drei Keeper am Start. Das kann zum Problem werden", analysierte der ehemalige Rückraumspieler.