Beim olympischen Handball-Turnier zeigte Linkshänder Renars Uscins eine Top-Leistung nach der nächsten, wurde mit 52 Toren zum besten Torschützen im deutschen Team. Vor allem seine Weltklasse-Leistung im Viertelfinal-Thriller gegen Frankreich (35:34 n.V.) ist in Erinnerung geblieben.
Uscins war als großer Held aus der Partie vor 28.000 Zuschauern im Pierre-Mauroy-Stadion in Lille hervorgegangen. Zunächst hatte er Deutschland mit seinem 29:29-Ausgleich in aller letzter Sekunde in die Verlängerung gerettet, dort dann mit dem letzten Wurf des Spiels den Einzug in das Halbfinale klargemacht.
Mit insgesamt 14 Toren hatte er gegen Frankreich die wohl beste Leistung seiner bisherigen Profi-Karriere gezeigt.
"Das war für mich bisher mit überhaupt nichts zu vergleichen", gab der 22-Jährige im Gespräch mit der "Sport Bild" zu, dass das Duell mit Gastgeber Frankreich in seiner Dramatik und seiner Intensität der bisherige Karrierehöhepunkt für ihn persönlich war.
Auch Frankreichs Handball-Ikone Nikola Karabatic, der im Alter von 40 Jahren bei Olympia sein letztes Turnier bestritten hatte, habe ihm nach der Partie zu seiner Leistung gratuliert. Uscins berichtete über die Begegnung nach Schlusspfiff mit dem dreimaligen Welthandballer: "Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn über die Jahre immer verfolgt habe und darauf stolz bin, noch mal gegen ihn gespielt zu haben. Ich glaube schon, dass er sich darüber gefreut hat. Obwohl er mit trockenem Humor und einem Lächeln sagte: 'Du hast gerade meine Karriere beendet!'
Uscins wird Hannover-Burgdorf wohl erhalten bleiben
Schon während das olympische Turnier noch lief, mehrten sich die Spekulation rund um die sportliche Zukunft von Renars Uscins, der aktuell noch bis 2026 beim Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf unter Vertrag steht.
"Wenn das alles so zusammenpasst, wie es jetzt passt, werde ich auch in Hannover bleiben können. Ich bin erst 22 und habe noch genug Zeit, vielleicht irgendwann was anderes zu machen", hat der Halbrechte zunächst nicht vor, die Recken zu verlassen.
Wie lang die Liste an möglichen Interessenten ist, konnte der Silbermedaillengewinner gegenüber dem Fachmagazin gar nicht sagen: "Das weiß ich gar nicht, mein Berater wollte mich anrufen. Aber wir haben noch nicht gesprochen, er wollte mich erst mal in Ruhe lassen."