Nach seiner Vertragsauflösung beim HC Erlangen hat Handball-Superstar Gedeon Guardiola heftig gegen den HBL-Klub nachgetreten.
In der vergangenen Woche hatte der HC Erlangen die sofortige Trennung von Gedeon Guardiola bekanntgegeben. Der Weltmeister von 2013 schloss sich dem spanischen Erstligisten Viveros Herol BM Nava an.
"Es ist bedauerlich, dass Gede den HC Erlangen wieder verlässt, aber wir respektieren seinen Wunsch und verstehen sein persönliches Ziel einer Teilnahme an den Olympischen Spielen, weshalb wir nach intensiver Abwägung beschlossen haben, seiner Bitte nach Vertragsauflösung zu entsprechen", erklärte HCE-Geschäftsführer René Selke.
Nun teilte Guardiola heftig gegen Erlangen aus. "In zwei Tagen habe ich mehr Freude gehabt als in den letzten sechs Monaten", sagte der Spanier gegenüber der "Marca". Bei seinem Debüt für Nava habe sich Guardiola "wieder wie ein Spieler gefühlt".
Viel Spielzeit bekam er beim HC Erlangen nicht. "Unsere Abwehr zählt aktuell zu den stärksten in der Liga", hatte Selke in der Pressemittelung betont: "Es war für Gede nicht einfach, zu den Einsätzen zu kommen, die er sich selbst gewünscht hatte."
Guardiola war erst im Sommer zu den Mittelfranken gewechselt. Zuvor hatte er acht Jahre für die Rhein-Neckar Löwen und drei für den TBV Lemgo als Abwehrchef auf dem Feld gestanden. "Ich dachte, ich würde die gleiche Rolle spielen wie bei den Rhein-Neckar Löwen und Lemgo, aber als die Saison begann, zählte ich nicht für den Trainer", stichelte er gegen Coach Hartmut Mayerhoffer.
"Ansammlung von Frustration"
Der Nationalspieler führte weiter aus: "Ich habe versucht, mir meinen Platz zu erkämpfen, aber ich wurde immer frustrierter. Die Atmosphäre in der Kabine war nicht das, was ich erwartet hatte und die Ergebnisse waren nicht so positiv, wie wir es uns gewünscht hatten. Ich ging nur dann auf den Platz, wenn die Mannschaft mit fünf oder sechs Toren verlor, wenn die Spiele praktisch gelaufen waren."
In Erlangen kam es bei Guardiola zu einer "Ansammlung von Frustration". Psychisch und emotional sei er nicht bei "hundert Prozent" gewesen. "Ich war dabei, meine Identität als Spieler zu verlieren, aber am Samstag habe ich gemerkt, dass ich sie wiedergefunden habe", so der 39-Jährige.