Das enttäuschende Remis der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Österreich bei der EM 2024 war spätestens seit dem Sieg gegen Ungarn vergessen. Eine umstrittene Szene von Juri Knorr aus dem Nachbarschaftsduell erhitzt die Gemüter allerdings immer noch.
Es laufen die letzten Sekunden im Spiel zwischen Deutschland und Österreich, das DHB-Team hat sich nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand zu einem Unentschieden gekämpft.
Das Team aus der Alpenrepublik ist in Ballbesitz und hat die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch die Schiedsrichter pfeifen Kreisläufer Tobias Wagner Stürmerfoul ab - auch weil sich Juri Knorr das Foul provoziert und sich etwas theatralisch zu Boden fallen lässt.
Eine Szene, die in Skandinavien für großes Aufsehen sorgt und Vorwürfe gegen den DHB-Star hervorruft.
"Juri Knorr ist ein einfacher Betrüger und das ist in unserem Sport ein schwieriger Stempel", schrieb Per Johansson, schwedischer Trainer der niederländischen Frauen-Nationalmannschaft, bei Twitter.
Der dänische Handball-Experte Bent Nyegaard betonte bei "TV2", dass ihn eine solche "Showeinlage" "wütend und traurig" macht. Sein Kollege Peter Bruun Jørgensen pflichtete ihm bei: "Alle Schiedsrichter werden künftig genauer auf Knorr gucken. Der Fokus liegt auf Spielern, die betrügen."
Handball-EM 2024: Rückendeckung für Juri Knorr
Schwedens Experte Claes Hellgren meinte gegenüber "Aftonbladet": "Das Wunderbare am Handball ist, dass man so etwas selten sieht. Es ist allerdings komisch, dass es ein Deutscher ist, der das tut, da die Deutschen den härtesten Handball spielen."
Rückendeckung erhielt Knorr derweil von Dänemarks Torwart Emil Nielsen. "Es ist, wie es ist. Es ist ein Spiel, wir alle wollen gewinnen. Ich glaube nicht, dass er wirklich absichtlich schummeln will", so der 26-Jährige.