Beim Remis gegen Österreich bei der Handball-EM zeigte die deutsche Nationalmannschaft eine desaströse Leistung. Insbesondere in der Offensive hakte es beim DHB-Team. Auch Heiner Brand, Weltmeister-Trainer von 2007, kritisiert die Spieler und benennt ein "zentrales Problem".
Andreas Wolff war es am Samstagabend zu verdanken, dass die deutsche Nationalmannschaft weiterhin optimistisch auf den Einzug ins Halbfinale der Handball-EM blicken darf.
Sorgen bereitet hingegen die DHB-Offensive, die sich beim 22:22 (11:12) gegen Österreich eine Vielzahl an unerklärlichen Fehlern leistete.
Ex-Bundestrainer Heiner Brand legte in seiner Kolumne für das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" den Finger in die Wunde.
Die miserable Chancenverwertung sei dabei nicht das eigentliche Problem, eher "Nebensache". "Das zentrale Problem ist unsere grundsätzliche Ausrichtung im Angriff: keine Dynamik, keine schnellen Pässe, keine Bewegung ohne Ball", so der 71-Jährige: "Das sind Dinge, die automatisiert sein müssten. Zumindest in der Vorbereitungsphase des Angriffs."
Handball-EM 2024: Deutsche Leistung "erschreckend"
Beim enttäuschenden Remis gegen das Nachbarland habe er davon "nichts gesehen", so Brand, der das DHB-Team bei der Heim-WM 2007 zum Titel geführt hat. Die Hoffnung auf ein erneutes Wintermärchen wolle er aber dennoch nicht aufgeben: "Ich glaube noch an das Halbfinale. Aber was wir gegen Österreich gezeigt haben, das war erschreckend. Ich war überrascht und enttäuscht."
Das dritte Hauptrundenspiele gegen Ungarn muss Deutschland am Montagabend gewinnen, auch in der folgenden Partie gegen Kroatien am Mittwoch ist ein Sieg Pflicht, um die Chance auf das Halbfinale zu wahren.
Gleichzeitig muss das DHB-Team aber auf einen Ausrutscher Österreichs hoffen, das noch in den verbleibenden Hauptrundenspielen auf Olympiasieger Frankreich und die bereits ausgeschiedenen Isländer trifft.