Beim 26:24-Sieg im ersten Hauptrundenspiel der Handball-EM in Deutschland überzeugte Juri Knorr nicht vollends. Der wohl beste Feldspieler des DHB-Teams musste im Nachgang harsche Kritik über sich ergehen lassen. Sogar zwei ehemalige Nationalspieler hielten sich nicht zurück.
"Das war heute einfach kein guter Tag für Juri, hat alles aus dem Stand gemacht, auf der Stelle getippelt. Juri kam gar nicht zur Entfaltung, die Isländer waren immer direkt dran an ihm, aber gerade dann musst du dich mehr bewegen, andere Positionen suchen. Das war alles viel zu statisch", erklärte Pascal Hens im Talk "Harzblut" der Streaming-Plattform "Dyn".
"Das ist bei Juri so ein Selbstmordkommando manchmal. Er schmeißt diesen einen Pass dahin bei 17:17 – und gleich noch mal. Das ist so Harakiri", so der Weltmeister von 2007 weiter.
Bundestrainer Gislason nimmt Knorr in Schutz
Stefan Kretzschmar legte in gewohnter Manier nach: "Juri hat 60 Minuten gedacht, es wäre sieben gegen sechs."
"Er wollte das heute besonders cool, besonders lässig, besonders gut machen. Wenn du das willst als Juri Knorr, der ein wenig Basketball-verwandt ist, dann verfällst du in diesen Stand-Handball. Dann denkst du, du machst hier einen auf Stratege, verteilst die Bälle, der Kreisläufer ist schon irgendwie frei. Und das ist eben genau falsch. Das muss aber Alfred Gislason auch auffallen", fasste Kretzschmar zusammen.
Die scharfe Kritik blieb auch Bundestrainer Alfred Gislason nicht verborgen, der sich auf "Sport Bild"-Nachfrage schützend vor seinen Spieler stellte und sich einen Seitenhieb in Richtung Kretzschmar nicht verkneifen konnte: "Juri hat sehr gut gedeckt. Er hat nicht eines seiner besten Spiele gemacht – ohne Frage. Ich weiß nicht, ob ich die, die das gesagt haben, bewerten soll oder Juri. Ich habe natürlich auch schon viele Harakiri-Aktionen von Kretzsche erlebt als Trainer und er ist trotzdem auf dem Spielfeld geblieben."
Knorr selbst äußerte sich zur Kritik nicht. Der 23-Jährige kann die Antwort im zweiten Hauptrundenspiel gegen Österreich (Samstagabend, 20:30 Uhr, im Live-Ticker auf sport.de) auf der Platte geben.







