Mit einem souveränen 28:22-Sieg gegen Slowenien startete Schweden in die Hauptrunde der Handball-EM 2024. Überragender Mann auf dem Platz war Torwart Andreas Palicka. Während des Spiels wurde er dennoch von Starspieler Jim Gottfridsson angefaucht.
Die Schweden erspielten sich gegen die Slowenen schon in der ersten Halbzeit eine Führung, die sie nach der Pause ausbauten. Daran hatte Palicka großen Erfolg. Der Routinier von Paris Saint-Germain nagelte das schwedische Tor regelrecht zu und hielt 14 von 28 Würfen der Slowenen.
Nach der Partie wurde der 37-Jährige völlig verdient als Spieler des Spiels ausgezeichnet.
Während des Duells musste sich Palicka allerdings Kritik von Kapitän Gottfridsson anhören. Der Aufbauspieler der SG Flensburg-Handewitt drehte sich mitten im Spiel um und schrie den Torwart über das halbe Spielfeld an. "Das war das erste Mal seit drei Jahren, dass mich jemand auf dem Spielfeld anschreit", erzählte der Schlussmann dem "Aftonbladet".
Ungenaue Pässe von Palicka bei der Handball-EM
Palicka hatte den Ärger von Gottfridsson mit ungenauen Pässen zum Anwurfkreis auf sich gezogen, wodurch die Schweden oftmals keine schnelle Mitte spielen konnten.
"Ich weiß nicht, was das heute war", zeigte sich Palicka selbstkritisch: "Ich konnte den Ball oft abwehren, aber haben keinen 20-Meter-Pass hinbekommen. Ich weiß nicht, wann das zuletzt passiert ist."
Die Standpauke seines Teamkollegen hält der frühere Spieler des THW Kiel und der Rhein-Neckar Löwen daher für richtig: "Ich brauchte das. Ich finde es gut, dass wir Ansprüche aneinander haben. Es sind Kleinigkeiten, die wir voneinander verlangen müssen, so wie ich verlange, dass er es mir sagt."
Dadurch herrsche ein gutes Gefühl im Team. "Es sollte manchmal ein wenig brennen", so Palicka.
In der Hauptrundengruppe II hat Schweden mit vier Punkten aus zwei Spielen beste Aussichten auf den Einzug ins Halbfinale. Für die Skandinavier stehen noch Duelle gegen Dänemark, Portugal und Norwegen an.