Österreichs Kader-Nominierung für die anstehende Handball-EM der Männer sorgt für Wirbel. Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse Berlin und Trainer des Zweitligisten VfL Potsdam, tobt wegen einer Nicht-Berücksichtigung eines seiner Schützlinge.
Elias Kofler vom VfL Potsdam gehört nicht zu Österreichs 17er-Kader für die EM in Deutschland. Ein Umstand, den Hanning nicht nachvollziehen kann.
"Elias Kofler - was soll ich sagen. Ich bin sicher, dass Österreich Europameister wird", machte sich der 55-Jährige auf der Vereinshomepage über das Team, das als Underdog in das Turnier geht, lustig.
"Da lege ich mich jetzt mal drauf fest, denn wenn man auf Elias Kofler verzichten kann, dann muss man so eine gute Mannschaft haben, dass man Europameister werden muss", führte Hanning weiter aus.
Kofler ist Österreichs Handballer des Jahres
Der 23 Jahre alte Kofler wechselte im Sommer aus Österreich zum VfL Potsdam. Zuvor war er in seinem Heimatland noch zum Handballer des Jahres gewählt worden.
Mit den Potsdamern festigte Kofler durch den jüngsten 32:23-Erfolg gegen den TV Hüttenberg Platz zwei in der 2. Bundesliga (punktgleich mit Spitzenreiter SG BBM Bietigheim). Mit acht Toren hatte der Aufbauspieler großen Anteil am Sieg seines Klubs.
"Er hat seine Nicht-Nominierung gut verkraftet und hat das heute sehr gut gemacht", lobte Trainer Hanning.
Kofler selbst sagte: "Ich glaube, ich hab mir heute keinen Druck gemacht. Ich hab gewusst, dass ich es drauf habe und bin locker geblieben, und dann kommt alles von ganz allein. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft heute helfen konnte."
Bei der Handball-EM in Deutschland ist Österreich nicht mehr als Außenseiter. Das beste Ergebnis der Alpenrepublik bei einer Europameisterschaft ist Platz acht aus dem Jahr 2020. Bei der WM 1993 erreichte das Team den 14. Platz. Für Olympische Spiele konnte man sich noch nicht qualifizieren.