Die Philadelphia Eagles setzten ein Ausrufezeichen im Topspiel gegen die Miami Dolphins in Woche 7 der NFL. Beim 31:17-Heimerfolg überzeugten sie mit einem klaren Gameplan, den sie auf beiden Seiten des Balls perfekt ausspielten.
Dolphins @ Eagles: Auf einen Blick
- Die Eagles hatten einen klaren Gameplan auf beiden Seiten des Balls. Defensiv konzentrierten sie sich darauf, den Dolphins die Mitte des Feldes und vor allem das Run Game wegzunehmen. Offensiv wiederum attackierten sie eine klare Schwachstelle des Gegners mit Erfolg.
- Jalen Hurts spielte offenbar mit einer Beinverletzung, ließ sich aber nicht davon abhalten, dennoch einige QB-Sneaks in Perfektion auszuführen und damit vor allem einen beeindruckenden Drive im vierten Viertel mehrfach zu verlängern. A.J. Brown wiederum stellte eine historische Serie ein.
- Die Verteilung der Strafen war kurios, da die Hausherren keine einzige bekamen, die Dolphins dagegen ganze zehn.
Dolphins @ Eagles: Die Analyse
Die Eagles eröffneten mit einem starken Drive, der jedoch in der Red Zone ins Stocken geriet, weil sie ausgerechnet dann anfingen, nur noch mit dem Ball zu laufen, was den Dolphins in die Karten spielte. Entsprechend begnügten sich die Hausherren mit einem Field Goal von Jake Elliott. Die Gäste antworteten etwas verspätet durch ein Field Goal ihrerseits infolge eines Strip-Sacks von Bradley Chubb gegen Jalen Hurts.
Die Eagles kamen danach offensiv besser ins Spiel und schlossen zwei längere Drives mit Rushing Touchdowns von D'Andre Swift und Hurts per Tush Push von der 1 ab. Die Dolphins taten sich derweil schwer, weil sie gegen die breite Front der Eagles nicht ins Laufen kamen. Je mehr sie sich dann aber aufs Quick Passing Game verlegten, desto effektiver wurden sie.
Kurz vor der Pause kamen sie dann auch noch näher ran, weil Tua Tagovailoa einen 27-Yard-Touchdown-Pass auf Tyreek Hill warf, bei dem Hill im Grunde doppelt gecovert war, seinen Gegenspielern aber einfach davon lief.
Nach der Pause übernahmen die Defenses. Nach zwei Punts auf beiden Seiten wurden die Dolphins etwas konstanter, wurden jedoch bei 4th Down am Rande der Red Zone gestoppt, weil die Schiedsrichter eine Facemask an Jaylen Waddle übersahen. Nur ein Play später jedoch warf Hurts einen Pick-Six zu Jerome Baker bei einer RPO gegen einen Nickel-Blitz - Kader Kohou fälschte den Ball als Blitzer entscheidend ab. Der Ausgleich noch vor Ende des dritten Viertels.
Die Eagles schlugen jedoch gewaltig zurück, was dadurch begünstigt wurde, dass bei einem Passspielzug Safety Jevon Holland und Linebacker David Long mit den Helmen zusammenstießen und beide danach erstmal raus mussten. Das sorgte für große Probleme in der Mitte der Dolphins-Defense, die Hurts und Co. eiskalt ausnutzten. Hurts fand schließlich A.J. Brown für einen 14-Yard-Touchdown-Pass zum 24:17 für Philly.
Die Dolphins waren dann drauf und dran, zu antworten. Doch bei 3rd & Long an der 24 der Eagles warf Tagovailoa einen Deep Ball, der letztlich Richtung Raheem Mostert ging, der im Slot gestartet war. Darius Slay roch den Braten, sprang vor den Running Back und schnappte sich die Interception kurz vor der Endzone. Und das stellte sich als entscheidend heraus, denn im Anschluss brachten die Eagles das Spiel mit einem beeindruckenden Drive außer Reichweite.
Hurts verwertete zwei kurze 4th Downs per Tush Push in der eigenen Hälfte und dann brachte er das Team mit einem 42-Yard-Shot auf Brown, der einen sehenswerten Catch hinlegte, in die Red Zone. Kenneth Gainwell vollendete schließlich nach fast sieben Minuten per Drei-Yard-Touchdown-Run. Die Dolphins hatten darauf keine Antwort mehr und so bauten die Eagles ihre Führung in der NFC (East) aus.
Miami Dolphins (5-2) @ Philadelphia Eagles (6-1)
Ergebnis: 17:31 (3:3, 7:14, 7:7, 0:7) BOXSCORE
Dolphins @ Eagles: Die wichtigsten Statistiken
- Hurts' Rushing Touchdown im zweiten Viertel war der 32. in seiner NFL-Karriere. Damit stellte er den Franchise-Rekord der Eagles von Randall Cunningham für die meisten eines Quarterbacks ein.
- Hills Touchdown vor der Pause war sein sechster in den ersten sieben Spielen seines Teams in der Saison. Das gelang zuletzt Paul Warfield im Jahr 1971 für die Dolphins. Zudem war es Hills fünfter Touchdown auf ein Deep Target (20+ Air Yards) laut "Next Gen Stats". Die meisten in der NFL.
- A.J. Brown kam auf zehn Receptions für 137 Yards (TD) und hat damit nun zum fünften Mal in Serie mindestens 125 Receiving Yards erzielt. Damit stellte er die Rekordserie seit 1970 von Calvin Johnson ein.
- Auffällig war, dass die Dolphins zehn Strafen für 70 Yards kassierten. Die Eagles dagegen hatten keine einzige akzeptierte Strafe im Spiel, was besonders angesichts der klaren Facemask an Waddle zumindest merkwürdig anmutete.
Der Star des Spiels: Jalen Hurts (Quarterback, Eagles)
Hurts hatte Pech mit seinen zwei Turnovers im Spiel, ließ sich davon und auch von einer offenbaren Beinverletzung nicht beirren. Am Ende war er direkt an drei Total Touchdowns beteiligt und war auch einmal mehr nicht per Sneaks zu stoppen, mit denen er vier 4th Downs erfolgreich bewältigte. Das war nicht zuletzt beim entscheidenden Drive im vierten Viertel der Unterschied.
Der Flop des Spiels: Eli Apple (Cornerback, Dolphins)
Die Eagles identifizierten in der Defense der Dolphins eine klare Schwachstelle - Cornerback Eli Apple. Hurts warf elfmal in seine Richtung. Daraus wurden acht Receptions für 104 Yards und ein Touchdown. Jalen Ramsey kann nicht schnell genug zurückkommen aus Miamis Sicht.
Analyse: Dolphins @ Eagles - das fiel taktisch auf
- Tagovailoa mied die Mitte des Feldes und verteilte den Ball im Quick Passing Game fast ausschließlich zur Seite und zwar in alle Passtiefen. Um Zeit zu sparen, setzten die Dolphins dabei nicht mal in einem Viertel von Tuas Dropbacks auf Play Action.
- Die Eagles konzentrierten sich auf die Mitte des Feldes und nutzten gerade früh Spiel und in neutralen Situationen häufiger auf eine Sechs-Mann-Front mit einem Linebacker und einem Defensive Back zwischen den Defensiv Tackles, die dafür da waren, die A-Gaps zu attackieren. Das nahm den Dolphins im Grunde den Run weg. Dementsprechend waren die Edge-Verteidiger in Wide-9-Alignment aufgestellt, was es ihnen leichter machte, gegen die Offensive Tackles um die Ecke zu kommen.
- Beide setzten nur sporadisch auf Blitzes und verließen sich auf die Defensive Lines, um Pressure zu erzeugen. Dahinter wurden 2-High-Looks gezeigt und es gng hauptsächlich über Zone Coverage. Man Coverage wurde nur gelegentlich in späten Downs von den Eagles eingesetzt.
- Die Eagles versuchten, Hill mit Bracket-Coverage (Cornerback vorne, Safety dahinter) in Schach zu halten, was jedoch kaum funktionierte. Gerade bei seinem Touchdown vor der Pause lief er beiden einfach davon.




































