Der deutsche Handball startet mit zwei heißen Eisen in die neue Champions-League-Saison. Bundestrainer Alfred Gislason traut Titelverteidiger SC Magdeburg und Rekordmeister THW Kiel viel zu.
Alfred Gislason versprüht Optimismus. Zwei deutsche Klubs in Köln - das hat es seit 2014 nicht mehr gegeben. Doch der Handball-Bundestrainer glaubt vor dem Start in die neue Champions-League-Saison fest daran, dass die große Sause am 8./9. Juni in der Domstadt wieder mit geballter Bundesliga-Beteiligung steigen könnte.
"Beide Teams haben sehr gute Chancen, das Final Four zu erreichen", sagte Gislason dem SID. Wenn sich der SC Magdeburg und der THW Kiel auf ihre Königsklassen-Mission begeben, fiebert der Isländer bei seinen Herzensvereinen voll mit.
Kiel will den fünften Titel
Für Kiel beginnt die Jagd nach dem fünften Stern (nach 2007, 2010, 2012 und 2020) mit der Partie bei Kroatiens Nummer eins, RK PPD Zagreb, am Donnerstag (18.45 Uhr), für den SCM startet das Unternehmen Titelverteidigung 88 Tage nach dem sensationellen Triumph in Köln mit einem Heimspiel gegen Mitfavorit Telekom Veszprem (20.45 Uhr).
"Für Magdeburg wird es natürlich super schwer, den Titel erfolgreich zu verteidigen, aber ich traue es ihnen zu", sagte Gislason. Das Team von Trainer Bennet Wiegert habe sich "vom Kader her sogar noch verstärkt. Und wenn Gisli in der zweiten Saisonhälfte wieder zum Team stößt, werden sie es sehr wahrscheinlich wieder nach Köln schaffen." Mit Gisli ist der begnadete Gisli Kristjansson gemeint, der den SCM trotz schwerer Verletzung praktisch einarmig auf Europas Handball-Thron führte, nach seiner anschließenden Schulter-Operation aber noch monatelang ausfällt.
Kiel, das in der vergangenen Saison im Viertelfinale an Paris St. Germain scheiterte, ist für Gislason "in voller Besetzung" sogar "einer der großen Favoriten". Sorgen bereitet nach dem durchwachsenen Bundesligastart mit zuletzt zwei Niederlagen die Situation im Tor mit nur einem Keeper. Zudem fehlen noch Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold. "Ihr Fehlen kann teuer werden, doch der THW wird im Laufe der Saison immer stärker werden", so Gislason.
Im Fokus stehen abgesehen von den deutschen Startern die norwegischen Champions-League-Neulinge von Kolstad. Das millionenschwere Projekt um den Ex-Kieler Sander Sagosen ist dank einer Wildcard erstmals am Start und sorgte mit seinen Finanzschwierigkeiten schon vor dem ersten Anpfiff für Schlagzeilen.
Übrigens: Im Optimalfall (bei 18 Siegen in 18 Spielen) erhält der Champions-League-Sieger diesmal 564.000 Euro an garantierten Prämien - zuvor belief sich diese Summe auf eine Million.
