Beim Formel-1-Spitzenteam Red Bull herrscht nach dem Doppelerfolg beim Großen Preis von Miami weiter eitel Sonnenschein. Teamchef Christian Horner war sogar so guter Laune, dass er zu einer kleinen aber feinen Stichelei gegen die Konkurrenz von Mercedes und Ferrari ansetzte.
Red Bull ist in dieser Formel-1-Saison bisher einfach nicht zu schlagen. Beim Grand Prix von Miami stand erneut ein Fahrer des österreichischen Rennstalls ganz oben. Dieses Mal war es wieder Max Verstappen, der zuvor schon in Australien und Bahrain gewann, während sich Teamkollege Sergio Pérez den Erfolg in Saudi-Arabien und Aserbaidschan sicherte - wo er auch den Samstags-Sprint gewann.
Gleich viermal durften die Red-Bull-Piloten einen Doppelerfolg feiern, bewiesen in jedem Rennen ihre Überlegenheit. In Miami fuhr Verstappen gar von Rang neun problemlos innerhalb des ersten Renndrittels nach vorn. Erster Verfolger des Bullen-Duos war wieder einmal Fernando Alonso, der in seinem Aston Martin allerdings schon über 20 Sekunden Rückstand auf die Überflieger hatte. Von Mercedes und Ferrari, beides selbsternannte Titelanwärter, keine Spur. Ein Umstand, der Red Bulls Teamchef Christian Horner offenbar ganz besonders freute.
"Fünf Rennen, fünf Siege, dazu der Sprint, vier Doppelsiege. So einen Start hatten wir noch nie", jubelte Horner nach dem Miami-GP bei "Sky" und fügte mit Blick auf die Silberpfeile und die Roten vielsagend an: "Wir fragen uns: Wo sind eigentlich die anderen?"
Sein Rennstall habe über den Winter "normale Fortschritte gemacht", stapelte Horner tief, um gegen die Konkurrenz noch einmal nachzusetzen: "Aber wohin sind eigentlich Ferrari und Mercedes verschwunden?"
Horner: Red-Bull-Upgrades müssen noch warten
In der Tat konnten beide Konkurrenten die Pace der Roten Bullen in keiner Phase des Rennens mitgehen. George Russell landete in seinem Mercedes auf Rang vier, weiter hinter dem Dritten Alonso. Rekordweltmeister Lewis Hamilton wurde Sechster. Carlos Sainz (Ferrari) holte immerhin noch den fünften Platz, während sich sein Kollege Charles Leclerc mit Ach und Krach auf P7 rettete.
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Um den Rückstand auf Red Bull zu verkürzen, will die ursprünglich als Titelanwärter in die Saison gestartete Red-Bull-Konkurrenz in den kommenden Europa-Rennen (Imola, Monaco, Spanien) mit Upgrades punkten. Ob das reicht?
Horner jedenfalls hofft, dass seine Team weiter vorn bleibt. "Aufgrund der Strafe [wegen der leicht überschrittenen Budgetgrenze im Vorjahr, d.Red.] müssen wir unser Auto später im Jahr aufrüsten"; erklärte Horner. Daher sei es "wichtig für uns, so viel Abstand wie möglich zwischen uns und die Konkurrenz zu bekommen".
Weil Red Bull weniger Zeit im Windkanal verbringen darf, geht Horner davon aus, dass sich Mercedes und Ferrari zum Jahresende hin noch annähern werden. Bis dahin dürfte jedoch noch der ein oder andere Spruch über die Lippen des Briten kommen.


