Um im Kampf um den Klassenerhalt nicht frühzeitig den Anschluss zu verlieren, muss der FC Schalke 04 sein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Freitagabend (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker) eigentlich gewinnen. Doch ohne Tore wird es für das defensiv zuletzt verbesserte Tabellenschlusslicht schwierig, eine Aufholjagd zu starten. Das liegt auch am momentan formschwachen Knappensturm.
Wer auf die Suche nach Ursachen für die Schalker Ladehemmung geht, stößt unweigerlich auf zwei Profis, die im Vorjahr noch Garanten des Aufstiegs waren: Simon Terodde und Marius Bülter.
Nach 19 Spieltagen steht das Sturmduo gemeinsam bei sechs Toren und null Vorlagen, in der vergangenen Saison waren es, wenn auch eine Etage tiefer, zu diesem Zeitpunkt 22 Scorerpunkte mehr (Terodde: 13 Treffer, zwei Assists/Bülter: Sechs Treffer, sieben Assists).
"Als Stürmer wirst du an eigenen Toren gemessen und da haben beide Angreifer Luft nach oben", ließ Trainer Thomas Reis auf der Pressekonferenz vor dem Wolfsburg-Spiel keine Zweifel daran aufkommen, von seiner Offensivabteilung eine Steigerung zu erwarten. Denn bislang stehen überhaupt nur 14 Treffer zu Buche.
Nicht nur Terodde leidet unter der Spielweise des FC Schalke
Viele Automatismen aus dem Aufstiegsjahr sind beim FC Schalke verloren gegangen. Überraschen darf das bei der Flut an Neuzugängen seit dem Sommer freilich nicht.
Fakt ist: Im Laufe der Saison haben die Stürmer des Tabellenletzten merklich Selbstvertrauen eingebüßt. In den ersten Begegnungen hatte vor allem Bülter noch Hoffnungen geweckt, an seine Top-Leistungen im Unterhaus auch in der 1. Bundesliga anknüpfen zu können, mittlerweile ist der Allrounder jedoch völlig außer Form.
Kaum besser sieht es bei Zweitliga-Rekordgoalgetter Terodde aus, der in vorderster Front zu häufig in der Luft hängt. "Er ist es gewohnt, Tore zu machen und hat jetzt weniger Möglichkeiten - was auch an der Spielweise liegt", erläuterte Coach Reis.
Passend dazu appellierte S04-Legende Huub Stevens im "kicker" an Reis, das Flügelspiel zu beleben, um Terodde häufiger mit Zuspielen füttern zu können. Knappen-Urgestein Olaf Thon sieht es ähnlich: "Wir brauchen mal eine Szene, in der der Mittelstürmer nur noch den Fuß hinhalten muss", forderte der 56-Jährige in der "WAZ".
Tatsächlich lag der Fokus des Übungsleiters in den vergangenen Wochen auf einer kompakteren Defensive. Die jüngsten Nullnummern gegen den 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach waren diesbezüglich klare Fortschritte, in der Liga bleibt man allerdings wohl nur mit Siegen.
Frey und Skarke beim FC Schalke in den Startlöchern
Gegen Wolfsburg könnten Terodde und Bülter nun zunächst auf der Ersatzbank landen. Mit Michael Frey und Tim Skarke stießen im Winter zwei Neuzugänge zur Mannschaft, die ihre Stärken auf denselben Positionen wie die königsblauen Sorgenkinder haben und sich zeigen wollen.
Wer auch immer zum Auftakt des 20. Spieltags den Vorzug erhält - er sollte tunlichst schnell liefern. Allzu viel Zeit für eine Aufholjagd bleibt dem FC Schalke nämlich nicht mehr.
Heiko Lütkehus































