Der doppelte Verletzungsschock beim SC Magdeburg hat die seit Jahren andauernde Debatte um zu hohe Belastung im Handball neu entfacht. Ein Kommentator findet nun drastische Worte.
Den SC Magdeburg hätte es kaum schlechter treffen können. Nach der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden musste der deutsche Meister zunächst den Ausfall von Top-Torjäger Omar Ingi Magnusson verkraften.
Im DHB-Pokal gegen den THW Kiel (35:34 nach Verlängerung) zog sich dann auch noch der dänische Weltmeister Magnus Saugstrup eine Knieverletzung zu und wird wohl lange ausfallen.
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Dass die Handball-Stars nicht mal eine Woche nach der WM wieder auf der Platte stehen, sorgt bei vielen für Kopfschütteln. Dem österreichischen Experten und Sportdirektor des Zweitligisten WAT Atzgersdorf Nedzad Smajlagic platzte nun der Kragen.
F**k an alle Handballfunktionäre, die über den Spielplan entscheiden! Ihr respektiert die Spieler nicht, ihr respektiert das Spiel nicht! Diese und viele weitere Verletzungen gehen auf eure Seele! Idioten, ignorante Ar***löcher, die nur Geld wollen", polterte er bei Twitter.
Auch Handball-Podcaster Tim Dettmar verschaffte seinem Ärger Luft: "Ist einfach clever, sechs Tage nach so einer WM wieder weiterzuspielen. Traurig, dass sich der Sport so selbst im Weg steht und sich nie was ändern wird."
Der argentinische Nationalspieler Pablo Simonet, der in Spanien spielt, schrieb: "Denkt denn niemand an die Anzahl der Partien, die die Spieler haben? Eine Weltmeisterschaft mit Spielen alle 40 Stunden (9 Spiele), zurück in die Ligen ohne Pause, als wären wir Roboter."
Auch Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi schaltete sich in die Debatte ein. "Die Verletzung von Saugstrup hat uns dann leider wieder einmal die Schattenseite unseres Sports vor Augen geführt", kritisierte der Ex-Profi.
SC Magdeburg sucht Saugstrup-Ersatz
Die genaue Diagnose bei Saugstrup hat der SC Magdeburg noch nicht veröffentlich. Laut "Bild" geht man allerdings von einem Kreuzbandriss aus.
Dem Boulevardblatt zufolge sondieren die Verantwortlichen bereits den Markt nach einem Ersatzmann. Einziger Kreisläufer im Magdeburger Kader ist derzeit Lucas Meister. Moritz Preuss wurde im Winter zu DHfK Leipzig abgegeben.

























