Nach dem Ausfall des Top-Torschützen Omar Ingi Magnusson muss der SC Magdeburg einen nächsten Verletzungsschock verkraften. Die Debatte über die zu hohe Belastung im Handball dürfte damit neuen Nährstoff erhalten.
Am Sonntag zog der SC Magdeburg dank eines 35:34-Sieges nach Verlängerung gegen den THW Kiel ins Final Four im DHB-Pokal ein. Der Sieg des deutschen Meisters wurde allerdings von der schweren Verletzung des dänischen Weltmeisters Magnus Saugstrup überschattet.
Der Kreisläufer verletzte sich in der Verlängerung am Knie, blieb lange am Boden liegen und wurde schließlich mit einer Trage aus der Halle und in ein Krankenhaus gebracht. Eine genaue Diagnose hat der SCM noch nicht veröffentlicht.
Unmittelbar nach dem Spiel hatte Trainer Bennet Wiegert allerdings wenig Hoffnung. "Ich bin kein Arzt, was soll ich sagen? Das ist ein ungünstiger Zeitpunkt für ein Interview. Ich kann mich nicht freuen über das Weiterkommen, wir haben es sehr teuer bezahlt", sagte der Coach am "Sky"-Mikrophon.
"Mir fehlt die Fantasie, dass im Best-Case Saugstri nicht zehn, zwölf Spiele verpasst", malte Wiegert ein düsteres Szenario.
Gegenüber dem "MDR" konkretisierte er seine Befürchtungen: "Wir müssen die Untersuchung abwarten, aber ich bin auch schon ein bisschen dabei und ich kenne auch Magnus Saugstrup schon ein bisschen. Wenn der hier so rausgefahren wird und wenn der so reagiert und wenn er mir das Signal gibt, was er mir gibt, dann weiß ich, dass er uns lange Zeit nicht zur Verfügung stehen wird."
Zweiter Verletzungsschock für den SC Magdeburg
Erst am Freitag hatte Magdeburg bekannt gegeben, dass der isländische Torgarant Omar Ingi Magnusson an der Ferse operiert werden muss und voraussichtlich bis zum Saisonende ausfallen wird. Als Ersatz wurde Vladan Lipovina von der HSG Wetzlar verpflichtet.
Magnusson liegt aktuell mit 102 Treffern in 15 Spielen auf Platz sechs der Bundesliga-Torschützenliste, in der vergangenen Saison wurde er von der Liga als bester Spieler der Saison ausgezeichnet.
Auch Saugstrup gehört sowohl im Angriff als auch im Abwehrzentrum zu den Leistungsträgern.
Die Termindichte für die Handballer, die in der HBL spielen, wurde zuletzt schon scharf kritisiert. Nicht mal eine Woche nach dem WM-Endspiel stand bereits das Viertelfinale im DHB-Pokal auf dem Programm.

























