Skirennläuferin Lena Dürr hat sich gut eine Woche vor dem Beginn der alpinen WM erneut als ernsthafte Anwärterin auf eine Medaille präsentiert.
Nur die Ski-Königin war schneller - sonst hätte es für Lena Dürr endlich, endlich geklappt mit dem so sehr herbeigesehnten ersten richtigen Sieg im Weltcup. Aber Mikaela Shiffrin ist eben Mikaela Shiffrin: Die Amerikanerin fuhr beim ersten von zwei Slalom-Rennen im tschechischen Spindleruv Mlyn zu ihrem 85. Erfolg, nur einer fehlt ihr jetzt noch zur ultimativen Bestmarke des Schweden Ingemar Stenmark.
Zweite war Dürr nach dem ersten Lauf gewesen, nur 0,29 Sekunden betrug ihr Rückstand auf Shiffrin. Aber, "Mikaela kann halt immer noch einen drauflegen", stellte die 31 Jahre alte Münchnerin zum wiederholten Male fest. Sie selbst fuhr im Finale "nicht ganz sauber", Shiffrin etwas sauberer, und so betrug der Rückstand auf die beste Ski-Rennläuferin der Geschichte am Ende dann gleich 0,60 Sekunden. Dritte wurde die Schweizerin Wendy Holdener (+1,31 Sekunden).
Ski Alpin: Zweiter Platz "gut" für Lena Dürr
Der zweite Platz, sagte Dürr im "ZDF", sei selbstverständlich "gut", für den Sieg müsse eben "alles passen". Etwa auch im Finale. Während Dürr im zweiten Lauf nur die sechstbeste Zeit erreichte, war Shiffrin auch da die Schnellste, wie gesagt: "Mikaela legt halt immer noch einen drauf." Schon am Sonntag, wenn Shiffrin den Rekord von Stenmark egalisieren kann, hat Dürr aber erneut die Chance, am Thron von Ski-Königin Mikaela I. zu rütteln.
Auch wenn es dann wieder nichts wird mit Dürrs zweitem Weltcup-Sieg nach ihrem ersten, allgemein geringgeschätzten im Januar 2013 beim City-Event in Moskau: Sie fährt in jedem Fall als Anwärterin auf eine Medaille zur WM in Courchevel und Meribel (5. bis 19. Februar). Zweimal Vierte war sie zu Saisonbeginn, nach einem kleinen Hänger dann einmal Achte, zweimal Dritte - und nun zum zweiten Mal in ihrer Karriere Zweite: Das zeugt von Konstanz und aufsteigender Tendenz.
Schwankend bleiben unterdessen die Leistungen von Dürrs Mannschaftskolleginnen. Nach dem Coup beim vorangegangenen Slalom im österreichischen Flachau mit den Rängen drei, acht und elf für Dürr, Jessica Hilzinger und Emma Aicher, fuhr diesmal nur noch Emma Aicher ins Finale. Dort wurde die Olympia-Zweite und WM-Dritte mit der Mannschaft 28. Jessica Hilzinger und Andrea Filser verpassten dagegen den zweiten Lauf der besten 30.