Gerald Asamoah ist eine Klubikone beim FC Schalke 04. Zuletzt sah sich der ehemalige Nationalspieler aber heftiger Kritik ausgesetzt: Er sei ein "Trainer-Rauswurf-Beschleuniger", hieß es etwa in der "Bild". Der 44-Jährige wehrte sich nun gegen diese Darstellung.
"Ich wusste gar nicht, dass ich so viel Macht habe", lachte Gerald Asamoah die Vorwürfe im "WAZ"-Interview zunächst weg. Dann wurde die Klub-Größe aber ernst: "Spaß beiseite, es hat schon geschmerzt, weil es einfach nicht stimmt. Zu Dimitrios Grammozis und Frank Kramer hatte ich sehr guten Kontakt. Doch jeder weiß, wie das Geschäft ist: Läuft es gut, werden alle gefeiert. Läuft es schlecht, ist jeder ein Teil der Niederlagen."
"Bild" hatte unter Berufung auf Klub-Kreise vermeldet, Asamoah komme in seiner aktuellen Aufgabe als Leiter der Lizenzspielermannschaft an seine Grenzen. Als "Trainer-Rauswurf-Beschleuniger" sei er effizienter, zumal er bereits an fünf Trainer-Entlassungen beteiligt gewesen sei.
Asamoah machte jetzt deutlich, wie sehr ihm die schwierigen Entscheidungen, die letztlich von den sportlichen Verantwortlichen um Peter Knäbel bzw. dessen Sportdirektor-Vorgänger Rouven Schröder getroffen wurden, zugesetzt haben.
So fühle sich die Trennung von Frank Kramer auch "ein Stück weit" als persönliche Niederlage an: "Ich versuche, das Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer auf der einen und dem Sportdirektor und Vorstand auf der anderen Seite zu sein."
Es sei nicht so, dass es nach solchen Entscheidungen direkt zurück ins Tagesgeschäft gehe. "Das macht immer etwas mit dir", gestand Asamoah.
Büskens war "nie das Problem" beim FC Schalke
Zudem war der einstige Stürmer, der mit Schalke 04 zweimal den DFB-Pokal gewann, bemüht, der immer wieder aufkeimenden Kritik an der Rolle von Assistenztrainer Mike Büskens ein Ende zu setzen.
"Buyo", der S04 als Interimslösung zum Aufstieg geführt hatte, war von "Bild" als "gefürchteter Schatten-Trainer" bezeichnet worden, der potenzielle neue Trainer abschrecke. Denn: Büskens hatte nach dem Aufstieg als fester Assistenzcoach in die zweite Reihe zurückkehren wollen.
"Buyo war nie ein Problem für Schalke und wird nie ein Problem sein. Er hat nicht die Ambition, Cheftrainer auf Schalke zu sein, er hat uns im März einmalig in der Not geholfen. Er blüht in seiner aktuellen Aufgabe, die jungen Spieler zu begleiten, richtig auf", brach Asamoah eine Lanze für den "Eurofighter" von 1998.
Asamoah kann sich Abschied vom FC Schalke 04 vorstellen
Erschüttert wurde Gerald Asamoah indes zuletzt, wie wohl jeder beim FC Schalke 04, vom plötzlichen Abschiedswunsch von Sportdirektor Rouven Schröder.
"Als Rouven mit mir gesprochen hat, war ich sehr überrascht", verriet der S04-Teammanager: "Es ist schade, aber ich habe Respekt davor, dass er für sich den Schlussstrich gezogen hat. Ich wünsche ihm das Beste, er hat uns sehr viel gegeben."
Schröders Aufgaben werden zunächst von Sportvorstand Peter Knäbel übernommen, dem Gerald Asamoah nach Kräften zur Seite steht. "Wann immer nach meiner Meinung gefragt wird, gebe ich meinen Input", bekräftigte er.
Parallel zur Arbeit beim abstiegsbedrohten Bundesligisten macht Gerald Asamoah ein DFB- und DFL-Studium, um künftig als Sportdirektor arbeiten zu können. "Das muss aber nicht jetzt sofort und direkt auf Schalke sein, das kann auch woanders sein. Ab und zu muss man ja klein anfangen, um dann wieder zurückzukommen."





























