Djibril Sow gehört zu den unbesungenen Helden von Eintracht Frankfurt. Auch im Halbfinal-Hinspiel der Europa League bei West Ham United am Donnerstag (ab 21:00 Uhr im Live-Ticker und im Free-TV bei RTL) ruhen große Hoffnungen auf dem Mittelfeldspieler. Allerdings wird Sow aufgrund seiner starken Leistungen auch schon bei größeren Klubs gehandelt, darunter beim BVB.
Bevor Eintracht Frankfurt den deutschen Fußball-Fans im Europa-League-Duell mit West Ham United wieder eine internationale Sternstunde schenken kann, standen erst einmal schnöde Personalsorgen auf der Tagesordnung.
Mittelfeld-Abräumer Kristijan Jakic muss eine Gelbsperre absitzen. Auch bei Djibril Sow war zuletzt nicht sicher abzusehen, wie fit er ist.
Beim 2:2 am Wochenende gegen 1899 Hoffenheim folgte dann die große Erleichterung: Sow feierte nach einer Knie-Zerrung in der Schlussphase sein Comeback als Joker.
Er leide zwar noch unter Schmerzen, teilte der 25-Jährige nach der Partie mit. Aber Adrenalin sei "das beste Schmerzmittel", so Sow. Um seinen Einsatz gegen West Ham mache er sich keine Sorgen.
Das gilt auch für SGE-Coach Oliver Glasner. "Ich rechne mit 90 Minuten", gab der Österreicher mit Blick auf Sows gesundheitliche Verfassung und die Einsatzchancen im Auswärtsspiel in London an.
Eintracht Frankfurt: "Unheimlich konstante Saison" von Djibril Sow
Für Eintracht Frankfurt sind das ausgezeichnete Nachrichten. Sow hat sich in dieser Saison prächtig entwickelt und ist inzwischen unverzichtbar geworden.
Während einige seiner Mitspieler, darunter Flügelflitzer Filip Kostic oder Abwehrgigant Martin Hinteregger, mehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen, ist es um den Schweizer Nationalspieler relativ ruhig. Dabei prägt Sow das Spiel der SGE maßgeblich.
"Djibi spielt eine unheimlich konstante Saison auf sehr hohem Niveau. Und er hat sich auch als Persönlichkeit entwickelt", lobte Glasner.
Das macht Djibril Sow so wertvoll für Eintracht Frankfurt
Die Anlaufschwierigkeiten nach seinem Wechsel 2019 von den Berner Young Boys nach Frankfurt hat Sow längst hinter sich gelassen.
Unter Glasner ist er sportlicher Leader, macht auch eine Nebenleute besser. Nicht nur Sows Zweikampfstärke ist beachtlich, auch seine spielerische Klasse ist kaum noch zu übersehen.
Mit präzisen langen Bällen kann er das Spiel der Hessen schnell machen oder Pressingfallen des Gegners clever auflösen. Er verleiht seinem Team außerdem mit seiner Ballsicherheit Stabilität.
Sow hat sich zu einem der, wenn nicht sogar dem wichtigsten Spieler in der Frankfurter Zentrale entwickelt. Ohne ihn fehlt es der SGE an Struktur im eigenen Spiel. Kein anderer Spieler dirigiert das Tempo der Mannschaft so effektiv.
BVB mit Interesse an Djibril Sow?
Kein Wunder, dass die Frankfurter den noch bis 2024 laufenden Vertrag mit Sow gerne zeitnah verlängern würden.
Voraussetzung dafür sind aber wohl kontinuierliche Teilnahmen am internationalen Geschäft, auch wenn sich Sow laut "Bild sehr wohl am Main fühlt.
Denn schon klopfen größere Klubs beim Eintracht-Durchstarter an. Konkret wird Sow seit einigen Wochen bei Borussia Dortmund gehandelt.
Er sei einer der Namen, "mit denen man sich beim BVB beschäftigt", berichtete "Sport1"-Reporter Patrick Berger.
Warum Djibril Sow nicht ins BVB-Beuteschema passt
Sonderlich realistisch scheint ein Wechsel zum designierten Vizemeister aber nicht zu sein. Zum einen wäre Sow, für den eine Ablösesumme von satten 30 Millionen Euro im Raum steht, für den BVB wohl angesichts zahlreicher Kader-Baustellen zu teuer.
Fraglich ist zudem, ob der Noch-Frankfurter den Schwarz-Gelben sportlich überhaupt weiterhelfen könnte.
Mit Axel Witsel verlässt der einzige nominelle Sechser den Kader. Emre Can fehlt die Ballsicherheit für diese Rolle. Der Nationalspieler ist besser in einer Dreierkette oder als Achter aufgehoben. Eine Position, die darüber hinaus auch noch Mahmoud Dahoud, Jude Bellingham, Julian Brandt und auch Giovanni Reyna bekleiden können.
Der BVB braucht einen Ruhepol, der ballsicher und zweikampfstark ist, ohne einen weiteren Abräumer an seiner Seite zu benötigen.
Diese Qualitäten würden die Dortmunder in Sow nicht finden. Er ist, wie so viele andere Spieler im BVB-Kader, ein dynamischer Achter.
Bleibt Djibril Sow bei Eintracht Frankfurt?
Im Falle eines Transfers droht der Borussia also eine Verschwendung der durch die Pandemie ohnehin weiter stark begrenzten finanziellen Ressourcen.
Und auch für Sow käme nach seiner ersten starken Saison in einer Top-Liga der Wechsel zu einem Spitzenklub wohl zu früh.
Stattdessen würde es ihm guttun, sich noch mindestens ein Jahr unter Glasner in Frankfurt weiterzuentwickeln.
Damian Ozako


























