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Schmitt: Freunds Karriere war "nicht so vorhersehbar"

Martin Schmitt hat die Skisprung-Karriere von Severin Freund lange begleitet
Martin Schmitt hat die Skisprung-Karriere von Severin Freund lange begleitet
Foto: © Ulrich Wagner via www.imago-images.de
03. April 2022, 22:03
sport.de
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Severin Freund hat seine Skisprung-Karriere beendet. In Martin Schmitt, Team-Olympiasieger von Salt Lake City, erinnert ein langjähriger Weggefährte beim DSV nun an die Leistungen des 33-Jährigen.

Die Entscheidung von Severin Freund, nicht mehr länger von den Skischanzen dieser Welt springen zu wollen, hallt auch Tage nach seinem letzten Weltcup-Wettkampf noch nach. Zunächst hatte sich sein ehemaliger Trainer Werner Schuster in allerhöchsten Tönen zu den Errungenschaften des Skispringers geäußert.

Dem Ex-Bundestrainer zufolge war Freund etwa für viele seiner DSV-Kollegen ein Vorreiter und Vorbild. "Alle haben von ihm profitiert", so Schuster bei "Eurosport".

Auch Ex-Skispringer Martin Schmitt hob gegenüber "tz" nun die Fähigkeiten von Severin Freund heraus. In Gedächtnis geblieben ist Schmitt vor allem ein Springen in Oslo aus dem Jahr 2011, das sinnbildlich sei. "Wir lagen auch auf der großen Schanze gut im Rennen, aber dann wurde wegen des Windes nach dem ersten Durchgang abgebrochen. Ich habe gesehen, wie der Severin als jüngerer Springer reingekommen ist und wie er sich Schritt für Schritt nach oben gekämpft hat, wie analytisch er vorgegangen ist, und wie er sich als Springer wahnsinnig entwickelt hat." 

Schmitt: Trainingsvergleich mit Geiger zeigt Unterschiede

Dies sei "nicht so vorhersehbar" gewesen, so der 44-Jährige. "Gerade flugtechnisch hat er eine brutale Kontrolle und Sicherheit bekommen. Früher hieß es zum Thema Fluggefühl immer: 'Entweder man hat's, oder man hat's nicht.' Severin hat dagegen gezeigt, dass das ein erlernbares Technikelement ist. Dadurch hat er ein ganz neues Niveau erreicht."

Schmitt bedaure zwar die Entscheidung seines langjährigen DSV-Kollegen, könne sie zugleich aber auch nachvollziehen. "Die Motivation und die Ziele für die nächsten Jahre waren einfach so, dass er sich nicht noch mal zu allem aufraffen konnte. Das zeigt, dass er tief im Inneren das Gefühl hat, dass es eben sehr schwer wird, noch mal den ganz großen Schritt zu machen."

Gerade im Training mit Karl Geiger, der in diesem Jahr nur knapp den Gewinn der großen Kristallkugel verpasste und Weltcup-Zweiter wurde, habe Severin Freund gemerkt, "wie viel zusammen passen muss, damit er überhaupt an ihn ran kommt. Er wird gespürt haben, dass das nicht mehr so leicht gelingt".

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