Die deutsche Handball-Nationalmannschaft versinkt bei der EM in Ungarn und der Slowakei im Corona-Chaos. Vor dem abschließenden Vorrunden-Gruppenspiel gegen Polen am Dienstagabend (ab 18:00 Uhr) hat sich die Anzahl der infizierten DHB-Stars auf sieben erhöht. Wie geht es für das deutsche Team jetzt überhaupt weiter?
Seit dem Montagabend ist bekannt, dass der deutschen Auswahl mittlerweile eine komplette Handballmannschaft mit einem positiven Corona-Test fehlt: Neben dem Rückraumhünen Julius Kühn, der bereits seit Samstag Corona-erkrankt ausfällt, begaben sich in den letzten Tagen auch noch sein Ersatzmann Hendrik Wagner am Sonntag sowie das Quintett Kai Häfner, Timo Kastening, Lukas Mertens, Luca Witzke und Andreas Wolff in Quarantäne, nachdem bei ihnen ein PCR-Test am Montag ebenfalls positiv ausgefallen war.
Feststeht, dass für die sieben Spieler die EM noch nicht final gelaufen sein muss. Das Reglement der EHF ist hier eindeutig: Ab dem fünften Tag, nachdem die Infektion nachgewiesen wurde, kann ein betroffener Spieler einen ersten negativen PCR-Test vorlegen. Folgt dann 24 Stunden später der zweite negative PCR-Test, darf der Akteur zurück zu seinem Team stoßen.
Auf den deutschen Kader bezogen würde das im besten Falle bedeuten, dass Stammspieler Julius Kühn im zweiten Hauptrundenspiel, welches am 21. Januar angesetzt ist, schon wieder im Aufgebot von Bundestrainer Alfred Gislason stehen könnte.
Vorausgesetzt, der Halblinke weist keine Symptome mehr auf und kann neben den zwei negativen PCR-Tests auch ein medizinisches Attest vorzeigen, welches die Fähigkeit zur Teilnahme am Leistungssport ausweist.
Handball-EM: Letzte Vorrunden-Partie gegen Polen sportlich wichtig
Alle anderen sechs infizierten DHB-Stars, die sich gegenwärtig in Selbstisolation befinden, könnten dann eine Partie später zum vorletzten Hauptrunden-Spiel am kommenden Sonntag (23. Januar) wieder dabei sein, sollten die die aufgezählten Kriterien erfüllen.
Ob die nachnominierten "Aushilfs-Nationalspieler" um Johannes Bitter, Rune Dahmke, Fabian Wiede, Paul Drux und Sebastian Firnhaber die Mannschaft dann wieder verlassen müssten, wird die kommende Woche noch zeigen und ist abhängig von den jeweiligen Krankheitsverläufen der einzelnen Spieler. Bisher ist zumindest noch kein Fall im deutschen Team bekannt, bei dem ein Akteur über schwere Symptome klagt.
In sportlicher Hinsicht ist die Situation ohnehin dramatisch genug für das DHB-Team. Auch, wenn das Weiterkommen schon vor dem Dienstagabend gegen Polen feststeht, kommt der Partie gegen das ebenfalls noch verlustpunktfreie Team doch eine große Bedeutung für den weiteren Turnierverlauf zu.
Der Gewinner dieses Duells nimmt die zwei Punkte in die Hauptrunde mit - ein womöglich entscheidender Vorteil im Kampf um die Halbfinal-Tickets, die in drei weiteren Hauptrunden-Partien ausgespielt werden.
Gegner werden in den kommenden Tagen in der Hauptrunde unter anderem die Schwergewichte Spanien, Schweden und Norwegen sein, gegen die die deutsche Auswahl schon vor dem Corona-Schock nur als Außenseiter gehandelt wurde.







