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Blockade im Qualifying sorgt für Gesprächsstoff

Mazepin attackiert Mick - Vettel-Aussage hilft Haas-Duo

Bei Haas gibt es wieder einmal Unstimmigkeiten
Bei Haas gibt es wieder einmal Unstimmigkeiten
Foto: © HOCH ZWEI via www.imago-images.de
04. September 2021, 19:21

Dicke Luft beim Haas-Team nach dem Formel-1-Qualifying in Zandvoort! Nikita Mazepin ist sauer auf Teamkollege Mick Schumacher und wirft ihm vor, seine Runde versaut zu haben. Hintergrund ist eine Absprache, die der Deutsche gebrochen haben soll.

Schumacher war in der Outlap am Russen vorbeigegangen, obwohl dieser turnusmäßig vor ihm auf die Strecke fahren durfte. Das führte am Ende beinahe zu einer Kollision und endete in einem Missverständnis mit Sebastian Vettel, der von beiden Haas aufgehalten wurde und seine Runde nicht mehr beenden konnte. Der Aston-Martin-Pilot blieb dadurch bereits als 17. in Q1 hängen.

Nach dem Qualifying hing der Haussegen bei Haas mächtig schief: "An einem Wochenende bist du das erste Auto und am nächsten bist du das zweite Auto", erklärt Mazepin. "Ich sollte an diesem Wochenende das erste Auto sein, das auf der Strecke Priorität genießt und die Pace in der Outlap diktieren darf. Der andere darf dich aber nicht überholen."

Genau das hat Schumacher aber getan. Er wollte bereits in Kurve 2 an Mazepin vorbei und drückte sich schließlich später durch - sehr zum Ärger des Russen: "Das ist schon das zweite Mal, dass er mich überholt und aufgehalten hat", schimpft er. "Ich werde mit dem Team sprechen und schauen, warum das passiert ist."

Schumacher: "Habe Okay vom Team bekommen"

Mick Schumacher kann die ganze Aufregung jedoch nicht verstehen: "Ich weiß nicht ganz, was er rumerzählt", sagt er und erklärt, dass er bei seinem Team nachgefragt habe, ob er überholen darf. Hintergrund: Die Reifen des Deutschen seien ziemlich kalt gewesen, und Mazepin würde normalerweise eine langsamere Outlap als er fahren.

Ob Mazepin die Nachricht nicht erhalten habe, weiß Schumacher nicht, aber er habe von seiner Crew das Okay dafür bekommen. Wenig später ging er auch noch an Lando Norris vorbei und legte einen Puffer zwischen sich und seinen Teamkollegen. "Von daher gab es keinen Grund, da ein Drama draus zu machen, weil seine Runde nicht kaputtgegangen ist dadurch", sagt Schumacher.

Er sieht auch nicht, dass Mazepin auf seinem Status als Nummer eins beharren kann: "Wenn man nachfragt und das Okay bekommt vom Team, können sich Sachen ändern. Ich habe ihn auch nicht langsamer gemacht oder sowas, von daher kann ich nicht viel dazu sagen", meint er.

Keine Strafe für das Haas-Duo nach Vettel-Blockade

"Ich glaube, dass wir das mit dem Team intern besprechen werden und dass Günther [Steiner] sich dann auch dazu äußern wird. Aber von meiner Seite glaube ich nicht, dass wir da etwas falsch gemacht haben."

Am Ende fuhren beide Fahrer nebeneinander durch die vorletzte Kurve, wodurch für Sebastian Vettel die Strecke blockiert war. 

Doch die vermeintliche Behinderung blieb sportkommissarisch folgenlos. Nach einer Anhörung der drei beteiligten Formel-1-Piloten sahen die Rennkommissare von einer Bestrafung ab.

Auch, weil Vettel laut offizieller Erklärung einwarf: "Da waren zu viele Autos an der gleichen Stelle."


Mehr dazu: Die besten Netz-Reaktionen zum Formel-1-Qualifying in den Niederlanden


Der Deutsche war ohnehin enttäuscht. "Da konnte ich nicht viel machen", hadert Vettel. "Wir hatten aber nicht die Pace und waren auf der Strecke nicht schnell genug. Sicherlich hätten wir den letzten Versuch etwas besser timen können. Das ist natürlich enttäuschend."

Schumacher tut es leid für Vettel

Dass er seinen Kumpel Vettel aufgehalten hat, tut Schumacher leid: "Es ist auf dieser Strecke einfach, im Weg zu stehen. Leider war Seb der Leidtragende in dieser Situation", sagt er. "Ich habe nicht gewusst, dass ein schnelles Auto von hinten kommt. Mit unseren Seitenspiegeln ist es nicht allzu einfach immer zu sehen, ob jetzt jemand pusht oder nicht. Sehr, sehr schade."


Mehr dazu: Die Startaufstellung zum Niederlande GP


Bei Vettel habe er sich im Anschluss auch sofort entschuldigt: "Ich weiß, dass es natürlich auf meine Kappe geht in dem Fall, und Sebastian ist der Letzte, dem ich im Weg stehen möchte. Dementsprechend tut es mir auch wirklich leid für ihn und sein Team."

Eine Strafe fürchtete Schumacher zuvor schon nicht: "Wir sind ohnehin 19.", sagt er. "Wenn es passiert, kann es eh nicht so weit nach hinten gehen."

Teamchef Günther Steiner versuchte anschließend zu beschwichtigen. "Es gibt kein richtig oder falsch. Beide wollen zeigen, dass sie besser sind als der andere", sagte der Südtiroler.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

Niederlande GP 2021

1NiederlandeMax Verstappen1:08.885m
2GroßbritannienLewis Hamilton+0.038s
3FinnlandValtteri Bottas+0.337s
4FrankreichPierre Gasly+0.593s
5MonacoCharles Leclerc+0.642s

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