Paukenschlag in der Formel 1: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge muss Valtteri Bottas sein Cockpit bei Mercedes nach der Saison räumen und für Williams-Pilot George Russell Platz machen. Der junge Brite wurde angeblich schon in die Pläne eingeweiht.
Die Spatzen pfeifen es schon lange von den Dächern, nun soll der Wechsel von George Russell von Williams zu Mercedes perfekt sein. Das berichten "Sky Italia" und "F1-Insider" übereinstimmend. Auch die Recherchen von "RTL" ergaben, dass Bottas zur kommenden Saison kein Vertragsangebot von den Silberpfeilen erhalten wird. Mercedes-Boss Toto Wolff soll Russell die Entscheidung mitgeteilt und ihm gesagt haben, er solle sich bereit halten.
Offizielle Gespräche zwischen Wolff und Bottas sollen nach "RTL"-Infos während des Frankreich-Rennens am Wochenende steigen, die endgültige Entscheidung soll dann nach dem 2. Rennen in Österreich (4. Juli) getroffen werden, um ihm genügend Zeit für die Cockpitsuche zu geben.
Wirklich überraschend käme der Fahrerwechsel nach den Entwicklungen der jüngsten Wochen nicht mehr. Bottas wird schon lange angezählt, seine Leistungen in der aktuellen Saison sind schlicht nicht gut genug, um eine Weiterbeschäftigung zu rechtfertigen. Britische Medien berichteten schon vor einiger Zeit von Vorbehalten im Mercedes-Werk gegen den Finnen.
Zwar dementierten die Silberpfeile die Berichte von einem möglichen Bottas-Aus während der Saison. Dass die Nummer 77 spätestens am Jahresende gehen muss, gilt aber schon lange als sicher. Die letzten Zweifel daran scheinen nun ausgeräumt.
Marko mit Spitze gegen Mercedes
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko glaubt ebenfalls, dass die Zeit von Bottas abläuft und die Stunde von Russell ab 2022 endlich schlägt. Ein Wechsel des Juniors zum Hauptteam wäre "der logische Schritt", sagte der Österreicher gegenüber "F1-Insider".
Marko ging sogar noch einen Schritt weiter und setzte die Silberpfeile unter Druck: "Du kannst ihn [Russell] nicht mehr länger hinhalten. Sonst macht die Förderung keinen Sinn mehr. Auch wenn es Hamilton nicht freuen wird." Eine kleine, aber feine Spitze gegen den Hauptkonkurrenten im Kampf um die Weltmeisterschaft.
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Williams, Russells aktueller Rennstall, ist in dieser Angelegenheit übrigens nur Beifahrer. Die Briten haben mit Blick auf Russells Zukunft kein Mitspracherecht, wie Teamchef Jost Capito gegenüber "Sky" erklärte: "Wir würden George gerne behalten. Aber wir wissen alle, dass Mercedes die Entscheidung treffen wird."
Unwahrscheinlich ist, dass es schon während der laufenden Saison zu einem Wechsel kommt. Das bestätigte Capito im Gespräch mit "RTL". "Da müssen Sie Toto fragen. Wir gehen davon aus, dass George bis Ende der Saison bei uns fährt. Und er möchte das auch. Alles andere ist Spekulation."
Capito weiter: "Wir haben ein Vertrag mit ihm (Russell, d. Red), der gültig ist. Aber man weiß, dass man alles regeln kann, wenn es notwendig ist. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Toto." Capito glaube allerdings nicht an einen vorzeitigen Wechsel Russells, Wolff "kann mich aber jederzeit anrufen".
Mit dem Mercedes-Teamchef habe er zu diesem Thema noch keinen Kontakt gehabt. "Ich glaube, es ist zu früh, er hat zwei Fahrer. Er muss auch abwarten und sehen, wie es sich in diesem Jahr entwickelt."
Auch einen mögliche Ringtausch, bei dem Bottas zu seinem alten Team zurückgehen würde, schloss Capito nicht aus. "Im Moment würde ich gar nichts ausschließen. Es ist alles offen."


