Der FC Bayern München bekommt es am heutigen Donnerstagabend im DFB-Pokal mit einem offenbar selbstbewussten Gegner zu tun. Das hat der Präsident des 1. FC Düren enthüllt, der vor der Partie gegen den deutschen Serienmeister über die Ambitionen des Fünftligisten gesprochen und dabei Details eines Telefonats verraten hat.
"Vor ein paar Tagen hat mich unser Kapitän angerufen, dringend um ein Gespräch zwischen dem Mannschaftsrat und mir gebeten", erklärte Vereinsboss Wolfgang Spelthahn dem "kicker" und fügte an: "Die Spieler haben mir dann eröffnet, dass sie über die Prämie reden wollen, falls sie in München gewinnen sollten."
Er habe sich "darüber gefreut, dass die Mannschaft dieses natürlich rein theoretische Ziel anstrebt", so der 57-Jährige weiter, der aber Realist bleiben möchte: "Wir werden sicher nicht in die Rolle des Favoriten geraten."
Für Spelthahn selbst wird die Partie gegen den Bundesligisten kein einfaches Unterfangen. Der Landrat des Kreises Düren ist nämlich seit Kindheitstagen glühender Fan des abendlichen Gegners. Ich "bin ich Bayern-Mitglied, ich habe den Verein bei vielen wichtigen Partien im Stadion begleiten dürfen. Und wenn ich auf dem Sofa Spiele schaue, trage ich mein Bayern-Trikot", sagte der Präsident des Fünftligisten, der vor rund drei Jahren aus einer Fusion entstand.
Düren will gegen den FC Bayern besser als Schalke und Barca sein
"Ich habe bei der Gründungsveranstaltung Ende 2017 gesagt, dass ich davon träume, irgendwann in ferner Zukunft ein Pflichtspiel gegen den FCB bestreiten zu dürfen. Dass das jetzt schon der Fall ist, ist riesiges Glück - im Unglück, wenn man auf die Pandemie schaut", so Spelthahn.
Lieber hätte Spelthahn im heimischen Rund gespielt und das Heimrecht nicht getauscht. "Dass unsere Fußballer nun ein Pflichtspiel in der Münchner Arena austragen dürfen, ist ein Geschenk des Schicksals, das freilich noch ein bisschen schöner wäre, wenn Fans dabei sein dürften."
Das Ziel sei es, weniger Gegentore zu fangen, als es zuletzt der FC Schalke 04 (8:0) oder der FC Barcelona (8:2) gegen die übermächtigen Bayern taten.
Das letzte Mal, dass ein fünft- oder tieferklassiges Team im Pokal gegen einen Bundesligisten gewinnen konnte, war im Jahr 2001. Der SSV Ulm 1846 siegte damals 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg.