Weston McKennie vom FC Schalke 04, der als einer der ersten Bundesliga-Spieler in einer Aktion an den bei einer Polizeiaktion getöteten Afroamerikaner George Floyd erinnerte, hätte US-Präsident Donald Trump nichts zu sagen.
"Ich denke, dass ich ihn gar nicht treffen will. Ganz ehrlich! Selbst wenn ich die Chance dazu hätte", sagte der 21 Jahre alte US-Nationalspieler der "Sport Bild".
"Ich glaube, dass er nicht versteht, welche Verantwortung er gegenüber dem gesamten Land hat. Ich denke, dass er ignorant ist. Ich unterstütze ihn kein bisschen", sagte McKennie. "In meinen Augen kann man ihn als rassistisch bezeichnen." Trump sei nicht der Richtige für den Job des Präsidenten.
Über das schockierende Video, das den Polizisten-Mord an Floyd zeigt, sagte der Schalke-Profi: "Der Polizist behandelt Floyd nicht wie einen Menschen. Er tötet ihn wie ein Tier. Es ist unmenschlich und unvorstellbar grausam, was das Video zeigt."
McKennie: US-Regierung erzeugt "falsches Bild"
Die aktuellen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten lösen beim 21-Jährigen gemischte Gefühle aus. Auf der einen Seite sei er traurig über die Geschehnisse in seiner Heimat. Auf der anderen Seite "gibt es einem Kraft, etwas gegen Rassismus zu tun. Man hat das Gefühl, dass endlich alle zusammenstehen".
Dass es bei den Protesten auch zu brutalen Ausschreitungen kommt, betrachtet McKennie nicht als die Regel: "Es gibt vielleicht eine ganz kleine Minderheit, die nicht friedlich demonstriert. Aber die Mehrheit tut es. Und wenn dann mit Tränengas und Gummipatronen auf sie geschossen wird, dann erscheint mir das eher so zu sein, dass die Regierung etwas vom Zaun brechen will, um ein falsches Bild zu erzeugen."
Die Strafverfolgung des Floyd-Mörders bewertet McKennie dagegen als "Schritt in die richtige Richtung". Es gehe einfach darum, die Leute "für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen", bekräftigte der US-Nationalspieler.
Gleiches wünscht sich der Schalker auch für Vorfälle auf deutschem Boden. So berichtete der 21-Jährige auch von rassistischen Attacken gegen seine Person im DFB-Pokalspiel in der ersten Runde gegen den SV Drochtersen/Assel, wo er von einem Zuschauer als "Affe" bezeichnet wurde. "Wenn so etwas passiert, dann fühle ich Wut, bin außer mir. Denn ich frage mich: Was habe ich getan, um so genannt zu werden? Wie kann man nur so engstirnig sein?"