Mit den Rückkehrern Toni Kroos, Leon Goretzka und Matthias Ginter will die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den letzten Schritt Richtung EM gehen. Auf Mats Hummels verzichtete Bundestrainer Joachim Löw erwartungsgemäß.
Die personellen Sorgen von Bundestrainer Joachim Löw sind weiterhin groß, ein Hoffnungsschimmer ist aber die Rückkehr des Ballmagneten Toni Kroos. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir in der Entwicklung dieser noch jungen Mannschaft schon weiter wären. Das war durch die vielen Verletzungen aber nicht möglich. Umso wichtiger ist, dass auch Toni Kroos als Stabilisator wieder zurückkehrt", sagte Löw nach der Nominierung des Rio-Weltmeisters für den Abschluss der EM-Qualifikation mit den Heimspielen gegen Weißrussland und Nordirland.
Neben dem Mittelfeldstrategen von Real Madrid kehren auch die zuletzt verletzten Leon Goretzka, Matthias Ginter, Nico Schulz und Jonas Hector für die Begegnungen in Mönchengladbach (16. November) und drei Tage später in Frankfurt/Main zurück. Den letzten Schritt Richtung EM will Löw mit drei Torhütern und 21 Feldspielern gehen.
Mats Hummels ist erwartungsgemäß nicht dabei, weitere Überraschungen blieben ebenfalls aus. Verzichten muss der Bundestrainer unter anderem auf Julian Draxler, Marcel Halstenberg, Thilo Kehrer, Antonio Rüdiger, Leroy Sané, Niklas Süle und Kevin Trapp.
Löw setzt auf "eine gewisse Kontinuität"
"Gerade im Umbruch braucht man eine gewisse Kontinuität", bedauerte der 59-Jährige die Ausfälle. Besonders die Defensive bereitet Löw Sorge, zumal Emre Can nach seiner Roten Karte im Spiel in Estland (Notbremse) für die Begegnung gegen die Weißrussen gesperrt ist.
Das große Ziel verliert Löw trotz der schwierigen Umstände aber nicht aus den Augen. "Über allem steht natürlich, dass wir uns für die Europameisterschaft im nächsten Jahr qualifizieren. Daher wollen wir gegen Belarus und Nordirland, die uns vor allem kämpferisch alles abverlangen werden, auch gewinnen", sagte der Weltmeister-Coach von 2014 und forderte auch Fortschritte im spielerischen Bereich: "Unabhängig von den Ergebnissen wollen wir alles dafür tun, um den Zuschauern Freude zu bereiten und uns mit Mut, Herz und Spielfreude aus diesem nicht immer einfachen Länderspieljahr zu verabschieden."
Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) liegt in der Gruppe C mit 15 Zählern gleichauf mit den punktgleichen Niederländern. Auf Platz drei folgt Nordirland (12 Punkte). Die beiden Gruppenersten lösen das Ticket für die EM (12. Juni bis 12. Juli). Sollte das DFB-Team gegen Weißrussland gewinnen und die Niederländer im Parallelspiel in Nordirland nicht verlieren, wäre die Qualifikation vorzeitig sicher.
Bierhoff lässt Tür für Hummels-Comeback offen
Dafür setzt Löw in erster Linie auf die erfahrenen Spieler um Kroos. "Er gehört mit Manuel Neuer, Ilkay Gündogan, Marco Reus und Joshua Kimmich zu unseren Stützen", sagte Löw, der in Pechvogel Niklas Stark nur einen Profi ohne Länderspiel berief. Länger als der Innenverteidiger von Hertha BSC ließ Löw in seiner über 13-jährigen Amtszeit noch keinen Feldspieler auf sein Debüt warten.
Im Wartestand befindet sich auch Hummels. Die Rückkehr des Innenverteidigers von Borussia Dortmund wurde nach der schweren Verletzung von Abwehrchef Süle (Kreuzbandriss) von mehreren Experten zuletzt gefordert. Oliver Bierhoff hatte zudem die Tür für Hummels ein Stück weit geöffnet. "Wir haben von Anfang an nie ausgeschlossen, dass Hummels zurückkehren könnte", sagte der Nationalmannschafts-Direktor.
Löw verschwendet daran aber (noch) keinen Gedanken. "Generell schenken wir den Spielern, die jetzt dabei sind, unser volles Vertrauen, ihnen gehört unsere Aufmerksamkeit", betonte der Bundestrainer, der auch wieder die Jung-Nationalspieler Robin Koch, Nadiem Amiri, Suat Serdar und Luca Waldschmidt nominierte.
Das deutsche Aufgebot:
Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Bernd Leno (FC Arsenal)
Abwehr: Emre Can (Juventus Turin), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Jonas Hector (1. FC Köln), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Robin Koch (SC Freiburg), Nico Schulz (Borussia Dortmund), Niklas Stark (Hertha BSC), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)
Mittelfeld/Angriff: Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Serge Gnabry (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (Bayer Leverkusen), Joshua Kimmich (Bayern München), Toni Kroos (Real Madrid), Marco Reus (Borussia Dortmund), Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim), Suat Serdar (Schalke 04), Luca Waldschmidt (SC Freiburg), Timo Werner (RB Leipzig)








