Im vergangenen Winter sicherte sich der Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen die Dienste des österreichischen Mittelfeldtalents Romano Schmid. Die Hanseaten verliehen den Teenager damals umgehend zurück in seine Heimat zum Wolfsberger AC. Eine clevere Entscheidung: Beim Europa-League-Teilnehmer hat Schmid den nächsten Entwicklungsschritt gemacht und sich zum Stammspieler gemausert.
Aus der Kreativabteilung der Wolfsberger ist der 19-Jährige längst nicht mehr wegzudenken. Von den Qualitäten des österreichischen Juniorennationalspielers konnte sich erst kürzlich Borussia Mönchengladbach ein Bild machen: Beim fulminanten 4:0-Erfolg des WAC am Niederrhein durfte Schmid über die vollen 90 Minuten ran und bereitete den Führungstreffer mustergültig vor.
Kein Wunder, dass Stammverein Werder mit dem Gedanken spielt, das blutjunge Offensivtalent schon zur neuen Saison fest in den Bundesliga-Kader zu holen. "Wolfsberg ist wirklich gut dabei. Und Romano hat seinen Anteil daran", lobte Bremens Sportchef Frank Baumann unlängst in der "Deichstube": "Wir sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung, die Rückmeldungen sind alle positiv."
Vor dem Europa-League-Spiel gegen Basaksehir äußerte sich Schmid nun exklusiv zu seiner Situation in Österreich und seinen Zukunftsplänen.
Herr Schmid, Sie sind seit dem letzten Winter von Werder Bremen an den Wolfsberger AC verliehen. Sehen wir Sie nächste Saison in der deutschen Bundesliga?
Schmid: Es ist zu früh, darüber zu reden. Natürlich ist es mein großes Ziel, nächstes Jahr bei Werder Bremen im Kader zu stehen und dort den nächsten Schritt zu machen. Aber jetzt konzentriere ich mich nur auf den WAC. Würde ich jetzt schon nach vorne schauen, würde das meine Leistung beeinflussen und das mache ich auf keinen Fall. Ich schaue, dass ich hier meine Leistung bringe und das andere kommt von selbst. Ich versuche einfach, mich anzubieten, richtig gut zu spielen und dem WAC mit meiner Qualität zu helfen.
Sie sind erst 19 Jahre alt. Wie ist das Gefühl, als so junger Spieler in Gladbach oder gegen die AS Rom aufzulaufen?
Es ist für jeden Spieler von uns etwas Besonderes! Ich weiß, dass ich noch sehr jung bin, aber ich habe trotzdem schon bewiesen, dass ich da mitspielen und auch in meinem Alter Akzente setzen kann.
Am Donnerstag wartet in der Europa League die nächste spannende Aufgabe. Gegen Basaksehir muss wohl ein Sieg her, um die Chance auf die K.o.-Runde aufrecht zu halten. Wie schätzen Sie die Partie ein?
Grundsätzlich sind wir in jedem Spiel Außenseiter. Aber wir haben gezeigt, dass wir in jedem Match mithalten können. Vor allem auch im Hinspiel gegen Basaksehir, die waren nicht wirklich besser als wir. Wir haben uns im letzten Drittel nicht gescheit durchgespielt, der letzte Pass hat teilweise gefehlt oder ist nicht zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Mit 100 Prozent Einsatz und Leidenschaft haben wird definitiv eine Chance. Unser Ziel ist es natürlich, auch gegen Basaksehir zu gewinnen.
Sie haben in dieser Saison leistungsmäßig zur Konstanz gefunden. Haben Sie im Sommer irgendetwas verändert oder umgestellt im Vergleich zu früher?
Nein. Ich habe, seit ich zu RB Salzburg gegangen bin, immer das Gleiche gemacht. Im Fußball gehört auch das Quäntchen Glück dazu. Und wenn man hart arbeitet, an sich glaubt und sich so Selbstvertrauen aneignet, sieht man, dass das was werden kann. Genau das hab' ich letzte Saison gemacht, als ich beim WAC nicht so viel gespielt habe. Ich hab' einfach jeden Tag gearbeitet, das hat jeder gesehen. Ich glaube, ich hab' mir das durch meine Arbeit verdient und bin jetzt umso glücklicher darüber, wie es zur Zeit läuft.
In dieser Saison haben Sie schon 18 Pflichtspiele in den Beinen. Merken Sie die Anstrengungen jetzt deutlicher als zu Beginn der Spielzeit?
Ich habe bis vergangenen Sommer nicht viel gespielt, war zuerst bei Liefering verletzt und bin dann im Frühjahr beim WAC meistens nur reingekommen. Da hab' ich es eigentlich am Anfang der Saison - in den ersten englischen Wochen - eher gemerkt, dass es schon anstrengend ist. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper daran. Es gibt ja für einen Fußballer nichts Cooleres, als so oft zu spielen. Deshalb freue ich mich jedes Mal und glaube schon, dass ich nach wie vor fit bin.
Das Gespräch führte David Mayr von weltfussball.at
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